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Channel: Ruhrgebiet – Ruhrspeak
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Ausstellungen im Juli und August

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Ausstellungstermine sind ein heikles Feld – nie vollständig, schnell überholt und Herausforderung für recherchierende Faktenfuchser. Wir versuchen es trotzdem mit einem monatlichen Überblick zu Ausstellungen im Ruhrgebiet und darüber hinaus. ruhr.speak liefert den Service, angucken müsst Ihr selbst!

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 24.07.2015
Knut Maron – „Neue Subjektivität – Fünf Werkgruppen“
Fotoarbeiten von 1977-2015
Hagenstraße 34
45894 Gelsenkirchen
www.werkstattev.wordpress.com

noch bis 12.07.2015
Manfred Vollmer – „Mein Revier ist das Revier“
Fotografien aus dem Ruhrgebiet
Fotomuseum Hirsmüller Markgrafenschloss
Schlossplatz 1, 79312 Emmendingen

noch bis 08.08.2015
Pixelprojekt_Ruhrgebiet – Neuaufnahmen 2014/2015
Wissenschaftspark Gelsenkirchen
Munscheidstraße 14, 45886 Gelsenkirchen
www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de

ab 14.08.2015
Andreas Hub – „Hier geht’s zum Doc“ / Martin Müller „Auf Augenhöhe“
Kulturort Depot
Immermannstr. 29
Dortmund

ab 22.08.2015
Rudi Meisel – „Two Germanys“
C/O Berlin
Hardenbergstr. 22-24
10623 Berlin
www.co-berlin.org

noch bis 30.08.2015
Wolfgang Zurborn – „Catch“
Kunstmuseum Moritzburg
Friedemann-Bach-Platz 5
06108 Halle
www.stiftung-moritzburg.de

noch bis 13.09.2015
GREEN CITY – Geformte Landschaft / Vernetzte Natur
Das Ruhrgebiet in der Kunst
u. a. mit Dominik Asbach, Joachim Brohm, Susan Feind, Rudolf Holtappel
Sebastian Mölleken, Andreas Ren, Wolfgang van Triel, Manfred Vollmer
Ludwigsgalerie Schloss Oberhausen
Konrad- Adenauer- Allee 46, 46049 Oberhausen
www.ludwiggalerie.de

noch bis 20.09.2015
Knut Wolfgang Maron – „Ein Leben“
Kloster Obermarchtal
89611 Obermarchtal

noch bis Februar 2016
Bernd Langmack – „Abriss in Bruckhausen – Ein Stadtteil wird vernichtet.“
Haus der Geschichte des Ruhrgebiets
Clemensstraße 17-19
44789 Bochum

 

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 22.07.2015
Evelyn Hofer – Early Color Photography
Galerie m
Schlossstr. 1a
44791 Bochum

noch bis 30.07.2015
Thomas Stelzmann, Wolf R. Ussler – Keine Kohle mehr. Leben mit und nach der Kohle
Deutsches Bergbau-Museum
Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum
www.bergbaumuseum.de

ab 08.08.2015-13.09.2015
Miriam Böhm, Jan Paul Evers, Christiane Feser, Stefan Heyne, Gottfried Jäger
– „Das autonome Bild“
Kortumstr. 147
44787 Bochum
www.kunstmuseumbochum.de

noch bis 09.08.2015
Territorien/Arbeitsräume
DASA/ Arbeitswelt Ausstellung
www.dasa-dortmund.de
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
www.dasa-dortmund.de

noch bis 16.08.2015
Robert Frank – „Books and Films, 1947–2014“
Museum Folkwang
Museumsplatz 1, 45128 Essen
www.museum-folkwang.de

noch bis 16.08.2015
Katja Stuke und Oliver Sieber – „Do you never feel the need to be another“
Projektraum Fotografie
Huckarderstr. 8-12
Dortmund
www.projektraum-fotografie.de

 

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

ab 11.07.2015
„Serendipidity – Vom Glück des Findens“
u.a. mit Jörg Sasse
Kunsthalle Bielefeld
Artur-Ladebeck-Str.5
33602 Bielefeld
www.kunsthalle-bielefeld.de

noch bis 16.08.2015
Wim Wenders – Landschaften
Museum Kunstpalast
Ehrenhof 4-5, 40479 Düsseldorf
www.smkp.de

 

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 19.07.2015
Klaus Dierßen – „PHOTOworks-Kunst mit Fotografie“
Kulturzentrum Bevern
Schloss 1
37639 Bevern
www.schloss-bevern.de

ab 24.07.2015
Zwischenspiel: 5×2 mit Sophia Human, Alex Heide, Jiwon Kim, Michael Lucero, Yashar Mazidi
Museum for Photographie
Helmstedter Str.1
Braunschweig
www.braunschweig.de

noch bis 09.08.2015
architekturbild. Europäischer Architekturfotografie Preis 2015
DAM – Deutsches Architekturmuseum
Schaumankai 43
Frankfurt
www.architekturbild-ev.de

noch bis 30.08.2015
Trevor Paglen
Frankfurter Kunstverein
Markt 44
60311 Frankfurt
www.fkv.de

noch bis 04.09.2015
Die Darmstädter Tage der Fotografie zeigen: Georges Rousse – „Neue Arbeiten“
Designhaus Darmstadt
Eugen-Bracht-Weg 6
Darmstadt 06151
www.ray2015.de

noch bis 13.09.2015
Schneiders-Lauterwasser-fotoform
– Fokus Fotografie der 50er Jahre
Rotes Haus Galerie Bodenseekreis
Schlossplatz 13
88709 Meersburg
www.meersburg.de

noch bis 20.09.2015
„Wir müssen den Schleier von unseren Augen reißen“ –
Fotografie und Zeichnung der russischen Avantgarde aus der Sammlung der Sepherot Foundation
Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus
Am Amtsreich 15
03046 Cottbus
www.museum-dkw.de


Hans Rudolf Uthoff – Fotograf aus Leidenschaft

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Als Hans Rudolf Uthoff in den 1950er Jahren ins Ruhrgebiet kam, brannten noch die tausend Feuer. Und die tausend Feuer brachten Wohlstand – und Freizeit.

30 Jahre war er alt, als Uthoff 1957 Pressefotograf für die „Hüttenzeitung“ des Gussstahl- und Eisenwerks Bochumer Verein wurde. 1927 in Hannover geboren hatte er den Zweiten Weltkrieg als Jugendlicher erlebt und war 18 Jahre alt, als Deutschland zerstört einer ungewissen Zukunft entgegen sah. Nach dem Elend der ersten Nachkriegsjahre setzte in den 1950er und 1960er Jahren ein starkes Wirtschaftswachstum ein, das schließlich zum deutschen Wirtschaftswunder wurde.  Ende der 1950er Jahre überwog für viele Bundesbürger erstmals die Summe frei verfügbaren Geldes die des starren Bedarfs für Nahrungsmittel, Wohnung und Heizung und es herrschte Vollbeschäftigung. Im Ruhrgebiet, dem industriellen Herzen Deutschlands und somit dem Motor des Wirtschaftswachstums, wurde ständig mehr Kohle und Stahl produziert und „malocht“. Man verdiente Geld – gutes Geld.

Bild: Hans Rudolf Uthoff. Foto: Melanie Kemner

Hans Rudolf Uthoff. Foto: Melanie Kemner

Zwei Seiten einer Medaille

1956 erreichte die Kohleförderung im Ruhrgebiet ihren Höchststand nach dem Zweiten Weltkrieg und die Löhne der Bergarbeiter befanden sich in einer bundesweiten Spitzengruppe, die diesen anstrengenden, gefährlichen und auch gesundheitsschädlichen Beruf sehr attraktiv machte. Auch die Eisen- und Stahlproduktion wurde ständig größer. In dieser Zeit wurden Industrie und Wohlstand zu zwei Seiten einer Medaille. Man war stolz auf die Hochöfen, die Schmelzfeuer und die Abstiche, die das glühende Eisen in die Torpedowagen laufen ließen, auf die Zechentürme und die gewonnene Kohle, auf Opel in Bochum und den Kadett, aber auch auf Museen und das Planetarium, auf den Baldeneysee und die Gartenschauen, auf neue Siedlungen und das neue Auto, das Telefon, das Kofferradio oder die erste „Fernreise“ ins benachbarte Ausland. Die Freizeit verbrachte man bei Modenschauen und Konzerten, mit Gymnastik und Standardtanz oder im Schwimmbad, man besuchte Windhundrennen oder war mit dem Ausflugsboot unterwegs auf dem Rhein-Herne-Kanal. Man besuchte zur Weihnachtszeit die Essener Lichtwochen und lauschte dem Glockenspiel bei Deiter.

All das entdeckte, erlebte und fotografierte Hans Rudolf Uthoff und wurde somit zum Chronisten nicht nur der 1950er und 1960er Jahre, sondern vor allem des Wirtschaftswunders im Ruhrgebiet.

Für die „Hüttenzeitung“ des Bochumer Vereins standen natürlich die Arbeit im Betrieb, die Ausbildung und die Produktion im Vordergrund des Interesses. Aber insbesondere die Frage „Was macht der Maschinist, der Schmelzer oder der Dreher nach der Schicht“ trieb Uthoff zu immer wieder neuen Bildern, die ebenfalls in der „Hüttenzeitung“ veröffentlicht wurden. Die Arbeiter waren dem Betrieb wichtig und das zeigte man ihnen durch den Abdruck der Bilder. Vollbeschäftigung bedeutete schließlich auch, dass man sich um seine Arbeiter bemühen musste.

Fotografieren aus der Nähe

Hans Rudolf Uthoff waren immer schon die Menschen wichtig. Dabei war er sehr „nah dran“ an den Personen, die sich ihm öffneten. Das versteckte Fotografieren eines Paparazzo, der aus der Distanz seine Bilder schießt, war ihm fremd. Er sprach mit den Menschen und interessierte sich für sie und ihr Leben – wohlwollend und voller Achtung. Niemand wäre damals auf die Idee gekommen, mit dem „Recht am eigenen Bild“ eine Aufnahme oder deren Veröffentlichung zu verhindern. Die Fotografierten waren stolz darauf, von einem Lichtbildner als fotografierenswert erachtet zu werden und noch stolzer, wenn sie sich anschließend gedruckt in Zeitungen und Magazinen wiederfanden.

In guter bildjournalistischer Tradition scheint Uthoff selbst fast hinter seinen Bildern zu verschwinden. So werden wir als Betrachter scheinbar selbst Teil des Geschehens und die Linse des Fotoapparats wird zu unseren eigenen Augen. Wir sind dabei in den 1950er und 1960er Jahren und das Schwarzweiß der Bilder zeigt uns zugleich, dass diese Zeit schon lange vergangen ist.

Der Arbeiter, den uns Uthoffs Aufnahmen zeigt, ist stolz und nicht gezeichnet von den Anstrengungen am Hochofen oder an der Kohle. Vielmehr werden die Arbeiter auf den Bildern zu archaischen Bezwingern des Feuers und des glühenden Eisens. Der Mensch besiegt die Materie, die er sich Untertan macht und wird zugleich im nächsten Moment der sympathische Kumpel von nebenan. In den Gießhallen wirken die Menschen winzig im Vergleich zu den Maschinen und fast wie Zwerge, die sich emsig über Holzleitern zwischen den Gießpfannen mit dem flüssigen und mehr als 1000 Grad heißen Eisen angstfrei bewegen – Männerarbeit. Die Frauen kümmern sich um Haus, Herd, Garten und Kinder.

Uthoffs Bilder haben immer eine extreme Leichtigkeit, die aus dem wie selbstverständlich anmutendem Beherrschen der Technik entsteht. Lange Brennweiten verdichten das Gesehene und lassen beispielsweise die Gruppe der Arbeiter nach Schichtende noch größer und einnehmender erscheinen, als sie es so schon ist. Kurze Brennweiten gestalten außergewöhnliche räumliche Beziehungen wie die zwischen dem biertrinkenden Mann an der Theke und der Puppe im Rüschenkleid, die er vielleicht an einer Losbude auf der Kirmes gewonnen hat oder erfassen eine Gruppe von Neugierigen, die dem fliegenden Händler bei seiner Produktpräsentation beobachten. Immer wieder schaffte es Uthoff, den entscheidenden Moment zu erwischen, sei es der Ball, den die Kinder sitzend in die Luft werfen, der Arbeiter, der sich eine Zigarette anzündet und schon die Vorfreude auf den ersten Zug ausstrahlt oder die sensible Situation eines jungen amerikanischen GIs, der eine junge Frau beim Tanz zärtlich in den Armen hält. Dieses Bild verströmt soviel Intimität und Zuneigung, dass man fast Angst bekommt, sie allein durch die Betrachtung zu zerstören.

Bild: Hans Rudolf Uthoff: “Türkische Gastarbeiter für das Ruhrrevier” 1965)

Hans Rudolf Uthoff: “Türkische Gastarbeiter für das Ruhrrevier” (1965)

 

Geschichten aus dem Moment heraus

Uthoffs Fotografien sind Bilder. Bilder, die Geschichten erzählen – mehr als tausend Worte. Geschichten, die aus dem Moment entstanden und gleichsam Symbole für eine Zeit, einen Ort und ein Lebensgefühl darstellen.

Und immer wieder sehen wir Lachen. Das Lachen der Mutter, die ihrem Sohn den Scheitel zieht, das Lachen des Mädchens unter dem dichten Wasserstrahl, das Lachen des Bergmanns in der Kaue und selbst die Bauersfrau in Holzschuhen lacht, obwohl sie einen schweren Sack Kartoffeln trägt.

Und bald noch häufiger sehen wir Stolz. Den Stolz der beiden alten Turner am Reck, die den Aufschwung erfolgreich gemeistert haben, den Stolz der Friseurmodelle mit ihren neuen Frisuren und den Stolz des Bergmanns nach getaner Arbeit – schwarz, verdreckt und mit weißen Augen. Uthoffs Bilder sind immer wohl komponiert. Das Kofferradio und das junge Paar bilden ein Dreieck, die Jungen mit Schulranzen fügen sich ein in die abstrakte Fassadenkunst, der Spaziergänger mit Hut korrespondiert mit den schweren Bögen der Stahlbrücke und Schienenstränge im Nebel führen uns zu zwei Männern mit langen Mänteln, die sich auf einem scheinbar endlosen Weg befinden.

Mitte bis Ende der 1960er Jahre verschärfte sich die Kohlekrise im Ruhrgebiet und in Folge auch der Niedergang der Stahlindustrie. 1968 wurden die Hochöfen in Bochum ausgeblasen. Aktuell fördern nur noch zwei Zechen im Ruhrgebiet Kohle und ein Ende des Bergbaus in Deutschland wird voraussichtlich 2018 mit dem Aus der Steinkohlesubventionen stattfinden. Hochofenanlagen befinden sich nur noch in Duisburg und abhängig von globalen Entwicklungen werden dort Hochöfen errichtet oder abgebaut. Verbunden mit dem Strukturwandel ist seit 1957 auf die ganze Zeit betrachtet der Verlust von ungefähr 600.000 Arbeitsplätzen. Seitdem zählt die Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet zur höchsten in ganz Deutschland.

Bilder zum Ruhrgebiet spät neu entdeckt

Hans Rudolf Uthoff verließ 1967 nach zehn Jahren das Ruhrgebiet, zog nach Hamburg und wurde Fotograf für verschiedene Magazine wie „Petra“, „Vital“, „Zuhause“ und „Film und Frau“. Hier lernte er seine Frau kennen, mit der er seitdem in Hamburg-Eppendorf unweit der Alster lebt. Seit 1972 machte er weltweit unzählige Reportagen, die ihn an nahezu alle Orte dieser Erde brachten: unter anderem ins World Trade Center nach New York, nach Kitzbühel, Bali und Djerba, in die Nationalparks in Kenia, zur Tee-Ernte in Sri Lanka und zur Rentier-Safari in Finnland. Er portraitierte unter anderem Stars wie Robert, Redford, Liselotte Pulver, Inge Meysel, Paul Kuhn und Joachim Fuchsberger und fotografierte Politiker wie Konrad Adenauer, Willy Brandt, Theodor Heuss, Heinrich Lübke, Feldmarschall Bernard Montgomery und Haile Selassie, den Kaiser von Äthiopien.

Seine Bilder zum Ruhrgebiet entdeckte er wieder neu, als Essen für das Ruhrgebiet 2010 Kulturhauptstadt wurde. Er kontaktierte den Klartext Verlag und mich als Macher des Pixelprojekt_Ruhrgebiet, in das wir 2013 auch zwei Fotoserien von ihm aufgenommen haben.

Hans Rudolf Uthoff setzt sich auch heute noch jeden Tag in sein Büro, um immer wieder neue Ideen für sein umfangreiches Werk zu kreieren.

Ich bin sehr dankbar, ihm begegnet zu sein und freue mich immer wieder auf neue Entdeckungen im Uthoff‘schen Fotokosmos. Einige dieser Entdeckungen finden Sie in dem jetzt vorliegenden Bildband.

Text: Peter Liedtke

Das Buch „Hans Rudolf Uthoff – Als der Pott wieder kochte“ ist im Juli 2015 im Klartext Verlag erschienen. Es hat 128 wunderbare Seiten und ist im Pixelprojekt_Bookshop für 19,95 Euro zu erhalten.

http://www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de/de_DE/bookshop

Hans Rudolf Uthoff im Pixelprojekt_Ruhrgebiet:

http://pixelprojekt-ruhrgebiet.de/de_DE/photographers/hans-rudolf-uthoff.81608

Hans Rudolph Uthoffs „Türkische Gastarbeiter für das Ruhrrevier“ als Bild des Monats auf ruhrspeak

Große Foto-Projektionen und coole Livemusik beim FlashSoundUp in Gelsenkirchen

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Bildserie folgt auf Bildserie und Jazzimprovisation folgt auf Jazzimprovisation am 28. August nach Einbruch der Dunkelheit am See des Wissenschaftsparks Gelsenkirchen – beim FotoJazzMarathon „FlashSoundUp“. Die Großprojektionen der Bilder von vielen nationalen und internationalen Fotografen und die Improvisationsmusik von Eckard Koltermann, Christian Hammer und drei weiteren Musikern sind Teil dieser Nacht der Fotografie, zu der das Projektbüro bild.sprachen einlädt.

 

Fotografie und Jazz „Unter freiem Himmel“

Das verbindende Thema der Bildserien in diesem Jahr lautet: „Unter freiem Himmel“ und ist eingebettet in die gleichnamige Veranstaltungsreihe des Regionalverbandes Ruhr im Emscher Landschaftspark und in die Feierlichkeiten des Wissenschaftspark Gelsenkirchen zum 20jährigen Jubiläum.

bild.sprachen lädt ein, mitgebrachtes Picknick oder unsere Snacks vor Ort in einer lauen Sommernacht mit Großprojektionen und Livemusik unter freiem Himmel zu genießen.

Wir starten bei Anbruch der Dunkelheit gegen 21.15 Uhr. Die Projektionen dauern bis ca. Mitternacht. Bei Regenwetter zieht die Veranstaltung in das Gebäude des Wissenschaftsparks um. Der Eintritt ist frei.

Der Wissenschaftspark Gelsenkirchen ist zu Fuß vom Hauptbahnhof Gelsenkirchen zu erreichen. Mehr Infos zu Lage und Anreise auf der Website des Wissenschaftsparks Gelsenkirchen

www.bildsprachen.de und www.emscherlandschaftspark.de

Mehr als 1.000 Fotos werden projeziert

Die Projektmacher Melanie Kemner und Peter Liedtke über die Auswahl der Motive für die Fotoprojektion:

„Wir hatten insgesamt 109 Einreichungen und haben daraus 67 Serien von 67 Fotografinnen und Fotografen aus ganz Deutschland, Belgien, Frankreich, Finnland, Türkei und Ägypten ausgewählt. Wir haben uns für 1.061 Bilder und ein kleines Überraschungsprogramm entschieden.

Die Bilder führen uns von Gerüstbauern bis zu Katzen im Weltall, von den Anden bis nach Marokko, von Wandergesellen auf der Walz bis zum Sex-Rastplatz, von der Arktis bis zum Taifun. Der Stil reicht von der Reportagefotografie bis zum künstlerischen Experiment, vom abstrakten Farbenspiel bis zu sensiblen schwarz-weiß Bildern. Die Serien handeln von Obdachlosen, wilden Tieren bei Nacht, einer Frauen-Footballmanschaft, Freibadbesuchern, dem Tempelhofer Feld in Berlin und dem Mount Everest bis zu Bergarbeitern in Wales und Zechenanlagen in Belgien.

Auch Ruhrgebietsthemen und -events wie speed of light, Lichterfest am Mechtenberg, Gelsenkirchen in Kugeln, Rinder an der Ruhr und Menschen am Kanal sind dabei.

Serientitel und die Namen von Fotografen und Musikern: www.bildsprachen.de/flashsoundup

Das war die Nacht der Fotografie 2013:

Bild: Publikum vor dem Wissenschaftspark Gelsenkirchen bei der Nacht der Fotografie 2013.

Publikum vor dem Wissenschaftspark Gelsenkirchen bei der Nacht der Fotografie 2013.

Mehr Infos zur Nacht der Fotografie 2013: Unser Traum ist wahr geworden

Das war FlashSoundUp – die Nacht der Fotografie am 28. August 2015 am Wissenschaftspark Gelsenkirchen

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„Unter freiem Himmel“ war‘s frisch am Freitagabend im Kreativ.Quartier Ückendorf. Rund 800 Fotofreunde genossen die einmalige Atmosphäre vor der illuminierten Fassade des Wissenschaftsparks und ließen sich mehr als zweieinhalb Stunden von Fotoprojektionen und Jazzklängen in den Bann ziehen.

Zu sehen gab‘s über tausend Fotos von 67 Fotografinnen und Fotografen – eine eindrückliche Abfolge von verträumten und witzigen, experimentierfreudigen und realistischen, farbigen und schwarz-weißen Bildaussagen. Die Band um Eckard Koltermann leistete Großes und lieferte in einem Konzertmarathon spannungsvolle Klangbögen zum Bilderschmaus auf der Leinwand.

Für die Künstler ungewohnt: Die Fotografinnen und Fotografen bekamen für ihre Werke Szenenapplaus, die Band musste bis zum Schluss auf den Beifall des Publikums warten.

Da ging der Spaß noch lange nicht los. Es musste ja erst noch dunkel werden.

Da ging der Spaß noch lange nicht los. Es musste ja erst noch dunkel werden.

FlashSoundUp_Publikum3

Aber dann zogen Projektion und Musik die Zuschauer in ihren Bann.

FlashSoundUp_Bühne3

Rätselhafte Gestalten tauchten in geheinnisvollen Bildern auf, begleitet von spannungsvoller Jazzmusik, die die Wirkung der Fotos unterstützte, aber niemals übertrumpfte.

FlashSoundUp_Leinwand3

Na ja, am Kanal ist halt so manches möglich. Oder zweifelt jemand am unschuldigen Zweck des Plastikspielzeugs?

FlashSoundUp_Bühne2

Die Atmosphäre: Immer entspannt, immer konzentriert, immer begeistert. Der Applaus für jede Fotografin, jeden Fotografen bewies es.

FlashSoundUp_Bühne1

Auf der Leinwand rasen die Teilnehmer der speed of light ruhr 2013 vorbei, unterwegs auf der Halde Hoheward.

FlashSoundUp_Publikum1

Der Wissenschaftspark leuchtete im Hintergrund.

FlashSoundUp_Publikum4

Fast wie auf dem berühmten Gebäude von Delacroix: Picknick im Grünen, wenn auch bei merklich niedrigeren Temperaturen.

FlashSoundUp_Paradies

Und zum Schluss ein Ausblick ins Paradies.

 

Serientitel und die Namen von Fotografen und Musikern: www.bildsprachen.de/flashsoundup

FlashSoundUp ist ein Beitrag zur Entwicklung des Kreativ.Quartiers Ückendorf. Das verbindende Thema der Bildserien lautete: “Unter freiem Himmel” und war eingebettet in die gleichnamige Veranstaltungsreihe des Regionalverbandes Ruhr im Emscher Landschaftspark und in die Feierlichkeiten des Wissenschaftspark Gelsenkirchen zum 20jährigen Jubiläum.

 

Veranstaltungsfotos: Peter Liedtke
Text: Martina Kötters

 

„FlashSoundUp“ ist ein Projekt des Fördervereins Pixelprojekt_Ruhrgebiet e.V.  und wurde organisiert vom Projektbüro bild.sprachen.
„FlashSoundUp“ wurde gefördert und möglich gemacht durch:
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Wissenschaftspark Gelsenkirchen, Regionalverband Ruhr, Emscher Landschaftspark, und durch den Kulturcent des Musiktheaters im Revier.

 

Ausstellungen im September 2015

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Ausstellungstermine sind ein heikles Feld – nie vollständig, schnell überholt und Herausforderung für recherchierende Faktenfuchser. Wir versuchen es trotzdem mit einem monatlichen Überblick zu Ausstellungen im Ruhrgebiet und darüber hinaus. ruhr.speak liefert den Service, angucken müsst Ihr selbst!

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

ab 03.09. – 25.10.2015
Daniela Risch – „Chapters“
Dresdner Stipendium für Fotografie
Technische Sammlungen
Junghansstr. 1-3
01277 Dresden
www.tsd.de

noch bis 13.09.2015
GREEN CITY – Geformte Landschaft / Vernetzte Natur
Das Ruhrgebiet in der Kunst
u. a. mit Dominik Asbach, Joachim Brohm, Susan Feind, Rudolf Holtappel
Sebastian Mölleken, Andreas Ren, Wolfgang van Triel, Manfred Vollmer
Ludwigsgalerie Schloss Oberhausen
Konrad- Adenauer- Allee 46, 46049 Oberhausen
www.ludwiggalerie.de

ab 16.09. – 22.12.2015
André Gelpke
Galerie Kicken Berlin
Linienstr. 161a
10115 Berlin
www.kicken-gallery.com

ab 18.09.-22.11.2015
Wolfgang Zurborn – Catch
Neue Galerie im Höhmannshaus
Maximilianstr. 48
86150 Augsburg
www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de

noch bis 20.09.2015
Knut Wolfgang Maron – „Ein Leben“
Kloster Obermarchtal
89611 Obermarchtal

noch bis 30.09.2015
Manfred Vollmer – „Mein Revier ist das Revier“
Fotomuseum Hirsmüller
Markgrafenschloss
79312 Emmendingen

noch bis 01.11.2015
Rudi Meisel – „Two Germanys“
C/O Berlin
Hardenbergstr. 22-24
10623 Berlin
www.co-berlin.org

noch bis 21.11.2015
Knut Wolfgang – Neue Bilder über Landschaften
Galerie zone E
Kahrstr. 54
45128 Essen
www.zone-e.info

noch bis Februar 2016
Bernd Langmack – „Abriss in Bruckhausen – Ein Stadtteil wird vernichtet.“
Haus der Geschichte des Ruhrgebiets
Clemensstraße 17-19
44789 Bochum

 

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

ab 11.09.-14.10.2015
Doug Aitken „migration (empire)“
Museum Folkwang
Museumsplatz 1
45128 Essen
www.museum-folkwang.de

noch bis 13.09.2015
Miriam Böhm, Jan Paul Evers, Christiane Feser, Stefan Heyne, Gottfried Jäger
– „Das autonome Bild“
Kortumstr. 147
44787 Bochum
www.kunstmuseumbochum.de

noch bis 13.09.2015
Fotografie aus China
Museum Folkwang
Museumsplatz 1
45128 Essen
www.museum-folkwang.de

noch bis 15.09.2015
Duisburger Künstlerbund
Galerie Rheinhausen
Händelstraße 6
47226 Duisburg
www.duisburger-kuenstlerbund.de

ab 19.09.-31.10.2015
Künstlergruppe AnDer – Flucht, Vertreibung, Entwurzelung, Ankommen
Raffelbergpark und Vorplatz vor dem Theater an der Ruhr
Akazienallee 61
45478 Mülheim
www.anderart.de

ab 27.09.2015-10.01.2016
Walker Evans – „Tiefenschärfe. Die Retrospektive“
Josef Albers Museum Quadrat Bottrop
Im Stadtgarten 20
46236 Bottrop
www.bottrop.de/mq

noch bis 04.10.2015
Schwitzkästen – Auswegslosigkeiten und andere Zwangslagen
Künstlerhaus Dortmund
Sunderweg 1
44147 Dortmund
www.kh-do.de

noch bis 24.10.2015
architekturbild 2015 „Nachbarschaft“
Wissenschaftspark Gelsenkirchen
Munscheidstr. 14
45886 Gelsenkirchen
www.architekturbild-ev.de

 

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 11.10.2015
„Serendipidity – Vom Glück des Findens“
u.a. mit Jörg Sasse
Kunsthalle Bielefeld
Artur-Ladebeck-Str.5
33602 Bielefeld
www.kunsthalle-bielefeld.de

noch bis 18.10.2015
Erika Kiffl „Von Ai Weiwei bis Gerhard Richter“
Museum Kunstpalast
Ehrenhof 4-5
40479 Düsseldorf
www.smpk.de

 

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 04.09.2015
Die Darmstädter Tage der Fotografie zeigen:
Georges Rousse „Neue Arbeiten“
Designhaus Darmstadt
Eugen-Bracht-Weg 6
64287 Darmstadt
www.hessendesign.de

noch bis 13.09.2015
Schneiders-Lauterwasser-fotoform
– Fokus Fotografie der 50er Jahre
Rotes Haus Galerie Bodenseekreis
Schlossplatz 13
88709 Meersburg
www.meersburg.de

noch bis 20.09.2015
„Wir müssen den Schleier von unseren Augen reißen“ –
Fotografie und Zeichnung der russischen Avantgarde aus der Sammlung der Sepherot Foundation
Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus
Am Amtsreich 15
03046 Cottbus
www.museum-dkw.de

noch bis 01.11.2015
Augen Auf! – 100 Jahre Leica Fotografie
C/O Berlin
Hardenbergstr. 22-24
10623 Berlin
www.co-berlin.org

Ausstellungen im Dezember

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Ausstellungstermine sind ein heikles Feld – nie vollständig, schnell überholt und Herausforderung für recherchierende Faktenfuchser. Wir versuchen es trotzdem mit einem monatlichen Überblick zu Ausstellungen im Ruhrgebiet und darüber hinaus. ruhr.speak liefert den Service, angucken müsst Ihr selbst!

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 13.12.2016
„Revier“ – Fotografien von Mathias Jung
Haus Spiess
Franziskanerplatz 11
41812 Erkelenz
www.popula.de

noch bis 10.01.2016
„Aufbrüche – Bilder aus Deutschland“
(u.a. mit Leonard Freed, Rudolf Holtappel, Rudi Meisel)
Sammlung Fricke
Galerie der Stadt Fellbach
Marktplatz 4
70734 Fellbach
www.fellbach.de

noch bis 17.01.2016
„ECHOES-Residencies revisited“
(u.a. mit Etta Gerdes und Jens Sundheim)
Künstlerhaus Dortmund
Sunderweg 1
44147 Dortmund
www.kh-do.de

noch bis 31.01.2016
„Wahlverwandtschaften“ – Duisburger Künstler und junge Talente
(u.a. mit Annette Jonak, Joachim Poths, Walter Schernstein, Britta Lauer, Wolfgang van Triel)
Lehmbruck Museum
Friedrich-Wilhelm-Straße 40
47051 Duisburg
www.lehmbruckmuseum.de

noch bis Februar 2016
„Abriss in Bruckhausen – Ein Stadtteil wird vernichtet“ Fotografien von Bernd Langmack
Haus der Geschichte des Ruhrgebiets
Clemensstraße 17-19
44789 Bochum

noch bis 07.02.2016
Jahresschau Gelsenkirchener Künstler
(u.a. mit Pedro Malinowski)
Kunstmuseum Gelsenkirchen
Horster Str. 5-7
45897 Gelsenkirchen
www.kunstmuseum-gelsenkirchen.de

noch bis 21.02.2016
„Augen auf! 100 Jahre Leica Fotografie“
(u.a. mit Bernd Arnold und Rudi Meisel)
OstLicht. Galerie für Fotografie
Alsberggasse 27
A.1100 Wien
www.ostlicht.at

noch bis 03.04.2016
„Die Entdeckung der Dinge“
(u.a. mit Anton Stankowski)
Wilhelm Wagenfeld Haus
Am Wall 209
28195 Bremen
www.wilhelm-wagenfeld-stiftung.de

20.12.2015 – 03.04.2016
„Auf der Schwelle – Leben im Frauenhaus“ – Fotografien von Brigitte Kraemer
MARTA Herford
Goebenstr. 2-10
32052 Herford
http://marta-herford.de

23.01.- 17.01.2016
„Ein Leben“ Fotografien von Knut Wolfgang Maron
Schaelpic Photokunstbar
Schanzenstr. 27
51063 Köln
http://www.schaelpic.de

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 24.01.2016
„Otto Steinert – Absolute Gestaltung“
Museum Folkwang
Museumsplatz 1
45128 Essen
www.museum-folkwang.de

noch bis 10.01.2016
„Tiefenschärfe. Die Retrospektive“ Fotografien von Walker Evans
Josef Albers Museum Quadrat Bottrop
Im Stadtgarten 20
46236 Bottrop
www.bottrop.de/mq

noch bis 20.02.2016
„youngstars – Fotoarbeiten von Studierenden zum Thema Image“
Wissenschaftspark Gelsenkirchen
Munscheid Str. 14
45886 Gelsenkirchen
www.bildsprachen.de

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 03.01.2016
„Paare“ – Fotoarbeiten von Beate Rose, Nadine Preiß, Damian Zimmermann
LVR Landesmuseum Bonn
Colmantstr. 14-16
53115 Bonn
www.landesmuseum-bonn.lvr.de

noch bis 17.01.2016
„EGO UPDATE – Die Zukunft der digitalen Identität“
NRW Forum
Ehrenhof 2
40479 Düsseldorf
www.nrw-forum.de

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 17.01.2016
„Das regionale Gedächtnis – Teil 2“
Museum für Photographie
Helmstedter Str. 1
38102 Braunschweig
www.photomuseum.de

noch bis 24.01.2016

„Genesis“ Fotografien von Sebastião Salgado
Kunstfoyer
Versicherungskammer Kulturstiftung
Maximilianstr. 53
80538 München
www.versicherungskammer-kulturstiftung.de

noch bis 24.01.2016

„geliebtes Afghanistan“ – Fotografien von Anja Niedringhaus
Willy-Brandt-Haus
Stresemannstr. 28
10963 Berlin
www.fkwbh.de

noch bis 31.01.2016
„Retrospektive & Talents“ Fotografien von Anton Corbijn
C / O Berlin
Hardenbergstr. 22-24
10623 Berlin
www.co-berlin.org

noch bis 31.01.2016
„Europäischer Architekturphotopreis 2015“
VHS Photogalerie
Rotebühlplatz 28
70173 Stuttgart
http://vhs-stuttgart.de

noch bis 14.02.2016
„gute Aussichten – junge deutsche Fotografie 2015/2016“
technische Sammlungen Dresden
Junghansstr. 1-3
01277 Dresden
www.guteaussichten.de

Frohe Weihnachten!

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Am Ende jeden Jahres wird viel Post mit vielen Wünschen verschickt. Das sind oft lustige, ironische, tiefsinnige, besinnliche, fulminante, spritzige und fantastische Ideen, Bilder und Motive! Wir haben Pixelprojekt_Ruhrgebiet-Fotografen gebeten, uns ihre Grüße zum Fest oder zum Jahreswechsel zuzusenden!

Die ruhr.speak-Redaktion wünscht fröhliche Weihnachten und einen guten Start ins Jahr 2016!

Jürgen Landes, www.landesfoto.de

 

Norbert Enker, www.norbert-enker.de

Norbert Enker, www.norbert-enker.de

 

Dominik Asbach, www.asbach-foto.de

Dominik Asbach, www.asbach-foto.de

 

Jürgen Leiendecker, www.keintrix.de

 

Rainer Schlautmann, www.rainerschlautmann.com

Rainer Schlautmann, www.rainerschlautmann.com

 

Carsten Klein, www.photodesignbycarstenklein.com

Carsten Klein, www.photodesignbycarstenklein.com

 

Ekkehart Reinsch, www.reinsch-fotodesign.de

Ekkehart Reinsch, www.reinsch-fotodesign.de

 

Georg Schreiber, www.georg-schreiber.de

Georg Schreiber, www.georg-schreiber.de

 

Cornelia Wimmer

Cornelia Wimmer

 

Ute Jäger, www.ute-jaeger.org

 

K. Roland Berger

K. Roland Berger

 

Liedtke_IMG_1551_1000

Peter Liedtke, www.fotoprojekte-liedtke.de

 

Johannes Backes, www.johannesbackes.com

Johannes Backes, www.johannesbackes.com

 

2016_HAPPYNEWYEAR_Werner Schmiedel

Werner Schmiedel

 

 

Kulturlandschaft Montan Europe – Fotografie als identitätsprägendes und -stiftendes Medium

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Die Fotografie im und über das Ruhrgebiet hat eine lange Tradition. Bei genauerem Hinsehen setzen sich aber auch international immer mehr Fotografen mit der Montan Kultur Europas auseinander. Parallel entstehen auch außerhalb des Ruhrgebietes Initiativen, die diese Serien sammeln, ordnen und über das Internet weltweit sichtbar machen.

Von nahezu allen Gegenden dieser Erde, aber auch vom Mond, Mars und der Venus haben wir ein Bild, unabhängig davon, ob wir jemals an diesem Ort waren. Das Bild, das sich in unseren Köpfen festgesetzt hat, kommt häufig aus Filmen, die wir gesehen haben und mehr noch aus Fotografien, die sich gar nachhaltiger in unseren Köpfen festsetzen als persönliches Sehen.
Damit eine Landschaft eindeutig zuordenbar ist, muss sie markant und unverwechselbar sein. So hat die Loire ihre Schlösser, Ägypten seine Pyramiden, Köln seinen Dom, Paris den Eifelturm und das Ruhrgebiet Fördertürme und Hochofenanlagen. So weit, so gut, so einfach!

Damit sich in unseren Köpfen aber ein Bild einer Region bildet, braucht es wesentlich mehr. Es braucht das Wissen und die Stories sowohl von gestern als auch von heute, sowie die Perspektive des Kommenden. Je spannender umso besser und je besser dargestellt umso einprägsamer. Und es braucht Facetten, die das Hauptmerkmal verstärken, um im besten Fall aus einem Mineral einen begehrten Diamanten zu machen.

Bild: Einwohner von Ynysybwl, Wales, wandern mit ihren Hunden über das Gelände des früheren Lady Windsor Bergwerks, das 1988 geschlossen wurde. Davon ist nichts mehr übrig. Foto: Kaveh Rostamkhani

Einwohner von Ynysybwl, Wales, wandern mit ihren Hunden über das Gelände des früheren Lady Windsor Bergwerks, das 1988 geschlossen wurde. Davon ist nichts mehr übrig. Foto: Kaveh Rostamkhani

Natur -Romantik -Industrie

Als ich in den 1980er Jahren nach der Landschaft von Industriebrachen fotografisch suchte, war der übliche Begriff von Natur noch aus der Romantik geprägt – Wälder, Seen und Berge, aber auch Heide und das Meer. Das eine Industriebrache Landschaft sein könnte, wie wir sie kultiviert inzwischen an vielen Orten im Emscher-Landschaftspark vorfinden, war zunächst unvorstellbar. Die ästhetische Kraft und Einmaligkeit, die wir auf ehemals industriell geprägten Flächen vorfinden können, musste noch entdeckt und vermittelt werden, um dann schließlich auch Akzeptanz oder gar Stolz erlangen zu können.

Stadtökologen hatten hier schon lange Begriffe wie „Neue Natur“ oder „Natur der dritten Art“ gebraucht und auf den Wert dieser Landschaft hingewiesen. Später hieß diese Natur dann „Industrienatur“. Aber allein das Wissen um einen besonderen Wert kann nicht überzeugen, denn es vermag keine Herzen zu bewegen. Wir schützen und fördern, was wir lieben. Und Liebe geht zwar durch den Magen, aber sie entsteht vor Allem auf den ersten Blick. Und der erste Blick, den wir von vielen Dingen haben, ist der Blick der Fotografin oder des Fotografen, deren Bilder wir oftmals noch vor der ersten eigenen Wahrnehmung sehen. Die Werbung weiß das und nutzt es und gibt dem Ganzen auch gleich eine positive Wertung. Die Wissenschaft, die die Ratio über alles Ästhetische stellt, hat da schon wesentlich größere Schwierigkeiten und geht häufig eher auf Distanz zur Kunst, statt sie zu nutzen oder gar als Quelle von Erkenntnis und Inspiration zu akzeptieren.

Gibt es eine Kulturlandschaft Montan?

Ist also die Frage danach ob es eine Kulturlandschaft Montan gibt nicht also eher eine Frage der Ästhetik? Hier frage ich nicht nach schön oder hässlich sondern nach markant, eindeutig und unverwechselbar. Die Kulturlandschaft Montan ist geprägt durch die montanindustrielle Geschichte, durch Bergwerke und Hochofenanlagen, durch Halden und Bergsenkungsgebiete, durch Kanäle und Bahntrassen und häufig auch durch radikalen und städtebaulich ungeplanten Flächengebrauch und –verbrauch. Aber auch durch einen bestimmten Menschentypen – den Industriearbeiter, den Bergmann und Hüttenarbeiter. Den einfachen Menschen, die noch einer ehrlichen Arbeit nachgehen oder nachgegangen waren, miteinander in Gemeinschaft lebend, unabhängig von Religion, Hautfarbe und Herkunft. Und ihrer Familien. Den Frauen, die das Heim zur Oase verwandelten und den Kindern, denen es einmal durch mehr Bildung besser gehen sollte.

Bild: Dariusz Kantor aus der Serie: Von Kohle gezeichnet - Frauenarbeit im Steinkohlebergbau in Oberschlesien, 2002-2004

Dariusz Kantor aus der Serie: Von Kohle gezeichnet – Frauenarbeit im Steinkohlebergbau in Oberschlesien, 2002-2004

Diese Landschaften finden wir in ganz Europa aber auch in Übersee. In Frankreich und Belgien, in England und Polen und von Schweden bis zur Ukraine aber auch in Japan und Mexiko und von Australien bis Taiwan, Südafrika und in die USA. Vieles haben diese Kulturlandschaften gemeinsam, anderes ist unterschiedlich sowie die Geologie, das Klima, die Geschichte oder die politische Lage unterschiedlich sind.

Fotografie im Ruhrgebiet

Bernd und Hilla Becher gehörten wohl zu den ersten und radikalsten, die den Formen der montanindustriellen Bauten, der Fördertürme, Wassertürme, Hochöfen, Kohlebunker aber auch komplexer Industrieanlagen seit den 1970er Jahren weltweit ein Bild gaben und Sammlungen dieser unterschiedlichsten Formen als Typologien entwickelten. Damit waren sie zwar nicht die ersten, die einer Kulturlandschaft Montan nachspürten, aber die ersten, die einem Phänomen dieser Landschaft im internationalen Kontext und in absoluter Konsequenz nachgingen.

Albert Renger Patzsch und Heinrich Hauser, Chargesheimer und Anton Stankowski, Willy van Heekern, Rudolf Holtappel, Hans Rudolf Uthoff, Horst Lang, Walter Vogel, Jürgen Kassel, Klaus Rose und Helmut Kloth hießen Fotografen, die schon vor 1970 einzelne Aspekte der Kulturlandschaft Ruhrgebiet fotografierten und oftmals eher zufällig zu den ersten Chronisten der Region Ruhrgebiet wurden. Fotografen wie Wolfgang Staiger, Rudi Meisel, Andre Gelpke, Joachim Brohm, Brigitte Kraemer, Manfred Vollmer und Joachim Schumacher kamen später dazu. Und wenn man eine Liste all der Fotografen, die sich ernsthaft mit einzelnen Aspekten des Ruhrgebietes auseinandergesetzt haben, aufstellen möchte, kommt man schnell auf einige Hundert Fotografen. Viele davon und ihre Arbeiten sind inzwischen im Pixelprojekt_Ruhrgebiet sichtbar gemacht.

Allen Fotografen fehlt jedoch der Blick fürs Ganze. Kaum einer hat die Region Ruhrgebiet zum Thema sondern lediglich einzelne Aspekte. Im optimalen Fall schaffen einzelne Fotografen eine persönliche Sicht auf die Gesamtregion. Daraus allein aber so etwas wie Wahrheit oder Erkenntnis ableiten zu wollen, erscheint jedoch als absurd. Und doch prägen diese Fotoarbeiten die Region Ruhrgebiet und formen sie aus, laden sie auf mit Geschichten und Bildern und lassen letztlich erst so die Kulturlandschaft Ruhrgebiet entstehen. Ein Wechselspiel von dem was ist und dem was wir in den Köpfen durch Bilder produzieren! Mit Pixelprojekt_Ruhrgebiet als digitale Sammlung fotografischer Positionen ist es gelungen, all diesen Serien eine Klammer zu geben und ein regionales Gedächtnis der Region Ruhrgebiet über Fotografie sichtbar und durchs Internet gar weltweit sichtbar zu machen.

Ist es aber auch denkbar der Kulturlandschaft Montan Europe ein Bild zu geben?

Anfang des Jahres haben die beiden saarländischen Fotografen Thomas Roessler und Andre Mailänder gemeinsam mit mir und Kollegen aus dem umliegenden Raum bis Lothringen und Luxemburg einen Ableger des Pixelprojekt_Ruhrgebiet gegründet mit dem Namen „PixxelCult“. Hier soll versucht werden der Montan Kulturlandschaft Saar-Lor-Lux ein Bild zu geben in ähnlicher Struktur zu unserem Projekt im Ruhrgebiet. Nach dem Projekt „Vis a´ Vis“ des Ruhrmuseum Essen mit Arbeiten zu Lothringen und dem Ruhrgebiet aus dem 1980er und frühen 1990er Jahren nun ein nachhaltiger Ansatz diese Montanlandschaften miteinander zu vergleichen. Und auch im Norden ist aktuell das Museum für Photographie Braunschweig mit einer regionalen digitalen fotografischen Sammlung für Braunschweig und Niedersachsen unterwegs. Industriegeschichte wird auch hier Bedeutung haben. Vor Jahren hat bereits in der belgischen Stadt Genk in Flandern das Projekt Coalface begonnen, die flandrische Montanlandschaft durch regelmäßige Fotoausstellungen sichtbar zu machen und aufzuwerten.

Bild: Sabine Niggemann aus der Serie Charleroi, 2013

Sabine Niggemann aus der Serie Charleroi, 2013

Und sobald man recherchiert entdeckt man so wunderbare Arbeiten wie die von Dariusz Kantor zu Frauenarbeit in polnischen Kohlerevieren, wie von Sabine Niggemann zur heutigen montangeprägten Stadtlandschaft im belgischen Charlerois, wie die von Michael Kerstgens zu Bergarbeiterstreiks in Wales 1984 oder zur heutigen Bergbauregion Wales mit seinen ehemaligen Bergarbeitern von Kaveh Rostamkhan, die Arbeit Coal is B(l)ack von Danny Veys zur aktuellen Situation in der Bergbauregion Donbass in der Ukraine, die Arbeit von Naoya Hatakeyama zu Kegelhalden im französischen Nord-Pas-de-Calais oder die von Tomas Roessler zu Altlasten auf Montanflächen im Saarland.

Auf wie viele Arbeiten wird man stoßen, wenn man genauer recherchiert, wenn man Kooperationspartner findet und wenn man Strukturen schafft, die diese Arbeiten sichtbar machen. Nachdem wir mit Pixelprojekt_Ruhrgebiet und einer ersten Ausstellung 2004 gestartet waren, hatten wir allein in den ersten 24 Stunden 20 Neuanmeldungen von Fotografen, die ihre Arbeit ins Projekt aufgenommen haben wollten.

Vergleichen – unterscheiden – entdecken

Bei der Suche nach Fotoserien zur Montanlandschaft Europe ginge es dann um wesentlich mehr als um das Sammeln von Bildern zum Thema Industriekultur. Es geht um Vergleichen und Unterscheiden genauso wie darum, Gemeinsamkeiten zu entdecken. Und es geht um Erkenntnisse sowie um ein voneinander Lernen. Die Montanregionen Europas haben nämlich nicht nur eine ähnliche Geschichte sondern nicht zuletzt auch gemeinsame Strukturprobleme.

Und es geht um Zukunft. Welche Wege gehen andere Regionen, um sich neu zu erfinden oder auch um den Strukturwandel zu meistern. Wir im Ruhrgebiet haben hier enorme Erfahrungen und sind bereits an vielen Stellen diese Transformation fast meisterhaft angegangen. Seit der IBA Emscher Park, die sich ja auch als Labor für die Gestaltung alter Industrielandschaften verstand, sind Begriffe wie Industriekultur und Industrienatur positiv besetzt.

Aber auch wir können viel von den anderen Montanregionen lernen. Dazu müssen wir von den anderen Regionen und ihren Geschichten erfahren. Und mit wir meine ich weite Bevölkerungsschichten und nicht nur die kleine aber wachsende Schar von Industriearchäologen und Raumplanern.

Fotografie bietet sich als nonverbales Kommunikationsmedium für breite Bevölkerungsschichten und für ein zusammenwachsendes Europa aber auch darüber hinaus geradezu an. In einem Pixelproject Montan Europe könnte die europäische Montan-Kulturlandschaft nicht nur sichtbar sondern auch breit und anders diskutierbar gemacht werden.

Text: Peter Liedtke


Pixelprojekt_Ruhrgebiet braucht Deine Unterstützung!

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In den vergangenen Jahren war das Pixelprojekt Ruhrgebiet mit seiner Website www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de eine vielgestaltige und unabhängige Plattform im Interesse der Ruhrgebietsfotografie, der Bildschaffenden und darüber hinaus:

  • Für Fotografinnen und Fotografen, deren Serien in das Projekt aufgenommen, in Gelsenkirchen und an vielen anderen Orten im In- und Ausland ausgestellt, auf der Website des Projektes gezeigt und somit in zahlreichen Kontexten beworben wurden.
  • Für die Präsentation der Ruhrgebietsfotografie auf internationaler Bühne durch Ausstellungen in London, Brüssel, Posen, Genk, Den Haag und Tampere im Inland in München, Darmstadt, Düsseldorf, Essen und Mülheim
  • Für das Projekt bildsprachen, dass zahlreiche Aktionen im Interesse der fotografischen Szene gestartet hat, u. a. die Messe bild.sprachen, regionale/Stadtteilprojekte in Gelsenkirchen-Ückendorf wie z. B. die Nacht der Fotografie und FlashSoundUp, „Wir sind hier“ und „Ach du lieber Nachbar“.
  • Als Ideengeber für regionale fotografische Gedächtnisse in Braunschweig und als Kooperationspartner in der Großregion Saarland

Jetzt ist einmal wieder ein Schnitt und Neustart notwendig, der zunächst vor allem die Website betrifft. Der Förderverein Pixelprojekt_Ruhrgebiet will Initiator und Projektmacher Peter Liedtke dabei unterstützen, für einen zeitgemäßen und attraktiven Auftritt unter anderen mit größeren Bildern für größere Monitore zu sorgen. Geplant und notwendig ist ein Relaunch incl. responsive Design, verbesserter Suchfunktion und neuem Hosting.

Wir bitten euch deshalb herzlich, dem Förderverein Pixelprojekt_Ruhrgebiet beizutreten und/oder eine Summe 25+ Euro zu spenden. Spendenquittungen für Beträge über 100 Euro werden gerne ausgestellt. Kontaktdaten und weitere Infos zum Förderverein (Beitrittsformular) findet Ihr auf www.foerderverein-pixelprojekt-ruhrgebiet.de und in den Anlagen. Jeder einzelne Beitritt erhöht auch das Standing des Projektes z.B. gegenüber Fördergebern.

Die Arbeit von Pixelprojekt Ruhrgebiet ist zwar nach wie vor nicht gesichert, dennoch wird es die Ausstellung der Neuaufnahmen Anfang Juni 2016 geben. Erste Förderzusagen liegen vor.

Wer das Projekt und damit eine renommierte Plattform – auch für ihre bzw. seine Fotoserien erhalten möchte, die Plattform zeitgemäß erneuern möchte und eine Voraussetzung für eine mögliche europaweite Vernetzung schaffen möchte -, ist jetzt aufgefordert, aktiv zu werden.

Wir freuen uns auf Deine Unterstützung – auch durch Ideen, Meinung, Kritik, Anregungen. Und vor allem Deine Mitgliedschaft. Nur gemeinsam sind wir stark!

Freundliche Grüße
VorstandPixelprojekt_Ruhrgebiet

Martina Kötters
Brigitte Kraemer
Silke Wilts

www.foerderverein-pixelprojekt-ruhrgebiet.de

Förderverein Pixelprojekt-Ruhrgebiet
IBAN DE 50 4325 0030 0013 0124 63

Ausstellungen Juli 2016

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Ausstellungstermine sind ein heikles Feld – nie vollständig, schnell überholt und Herausforderung für recherchierende Faktenfuchser. Wir versuchen es trotzdem mit einem monatlichen Überblick zu Ausstellungen im Ruhrgebiet und darüber hinaus. ruhr.speak liefert den Service, angucken müsst Ihr selbst!

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 17.9.2016
„Pixelprojekt_Ruhrgebiet – Neuaufnahmen 2015/16“
Wissenschaftspark Gelsenkirchen
Munscheidstr. 14
45886 Gelsenkirchen
www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de

noch bis 16.7.2016
„Revier“ – Fotografien von Matthias Jung
Galerie Junge Kunst
Karl-Marx-Str. 90
54290 Trier
www.junge-kunst-trier.de 

noch bis 30.7.2016
Fotografien u.a. mit Daniel Müller Jansen
„The grass ist greener“
Spinnereistr. 7
04179 Leipzig
www.thegrassisgreener.de

noch bis 27.8.2016
Joachim Schumacher
L.A. Galerie Lothar Albrecht
Domstr. 6
60311 Frankfurt
www.lagalerie.de

noch bis 2.9.2016
„In Deutschland reloaded (II)“ Fotografien u.a. von Rudi Meisel
Kicken Berlin
Linienstr. 161a
10115 Berlin
www.kicken-gallery.com

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 17.7.2016
„Das autonome Bild“ – Fotografien u.a. Miriam Böhm, Christiane Feser, Gottfried Jäger
Kunstmuseum Bochum
Kortumstr. 147
44777 Bochum
www.kunstmuseumbochum.de

noch bis 30.7.2016
„Adaption“ – Thomas Florschuetz
Galerie m Bochum
Schlussstrich 1.a
44795 Bochum
www.m-bochum.de

noch bis 31.7.2016
„Gestaltetet Welt“ – Peter Keetmann
Museum Folkwang
Museumsplatz 1
45128 Essen
www.museum-folkwang.de

noch bis 28.8.2016
Erich Grisar Ruhrgebietsfotografien 1928-1933
Ruhr Museum
UNESCO-Welterbe Zollverein
Gelsenkirchener Str. 181
45309 Essen
www.ruhrmuseum.de 

noch bis 30.12.2016
„Wunder der Natur“ Fotografien von u.a. Manfred Kage, Heidi und Hans-Jürgen Koch, Klaus Nigge, Solvin Zankl
Gasometer Oberhausen
Arenastraße 11
46047 Oberhausen
www.gasometer.de

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 23.7.2016
„homebase“ u.a. mit Laurenz Berges, Jörg Sasse, Taryn Simon
KAI 10 Arthena Foundation
Kaistr. 10
40221 Düsseldorf
www.kaistrasse10.de

 

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 10.7.2016
Hans-Peter Feldmann
c/o Berlin
Hardenbergstr. 22-24
10623 Berlin
www.co-berlin.org 

noch bis 14.7.2016
„75 Jahre Zintstoff“ – Günter Zint
V like vintage
Milchstraße 28
20148 Hamburg
www.v-like-vintage.com

noch bis 14.8.2016
„Relikte des Kalten Krieges“ – Martin Roemers
Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2
10117 Berlin
www.dhm.de

noch bis 2.0.2016
„In Deutschland: reloaded II“
Kicken Berlin
Lindenstraße 161 a
10115 Berlin
www.kicken-gallery.com

noch bis 11.9.2016
„Wolfsburg Unlimited“ Fotografien u.a. von Peter Bialobrzeski, Eva Leitolf, Charles Wilp
Kunstmuseum Wolfsburg
Hollerplatz 1
38440 Wolfsburg
www.kunstmuseum-wolfsburg.de

noch bis 25.9.2016
„#francke“ Fotografien von Andreas Herzau
Franckesche Stiftungen
Franckeplatz 1
06110 Halle
www.francke-halle.de

noch bis 9.10.2016
„Unterwegs im Auftrag des Stern“  – Hans-Jürgen Burkard
Historisches Museum Saar
Schlossplatz 15
66119 Saarbrücken
www.historisches-museum.org

Ausstellungen im August

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Ausstellungstermine sind ein heikles Feld – nie vollständig, schnell überholt und Herausforderung für recherchierende Faktenfuchser. Wir versuchen es trotzdem mit einem monatlichen Überblick zu Ausstellungen im Ruhrgebiet und darüber hinaus. ruhr.speak liefert den Service, angucken müsst Ihr selbst!

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland
25.8.-18.12.2016
„Arbeitskämpfe“ Fotografien von Michael Kerstgens
Zinkfabrik Altenberg
Hansastr. 20
46049 Oberhausen
www.zinkfabrik-altenberg.de

26.8.-9.10.2016
„Arrival Cities – Hongkong &Istanbul“ – Fotografien von Sabine Bungert und Stefan Dolfen
Städtische Galerie Iserlohn
Theodor-Heuss-Ring 24
58636 Iserlohn
www.staedtische-galerie-iserlohn.de

2.9.-1.10.2016
„Dampfzeit – Als die Loks noch rauchten“ – Fotografien von Thomas Pflaum und Gerd Lübbering
Zeche Nachtigall
Nachtigallstr. 35
58452 Witten
www.zeche-nachtigall.de

noch bis 17.9.2016
„Pixelprojekt_Ruhrgebiet – Neuaufnahmen 2015/16“
Wissenschaftspark Gelsenkirchen
Munscheidstr. 14
45886 Gelsenkirchen
www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de

noch bis 27.8.2016
Joachim Schumacher
L.A. Galerie Lothar Albrecht
Domstr. 6
60311 Frankfurt
www.lagalerie.de

noch bis 2.9.2016
„In Deutschland reloaded (II)“ Fotografien u.a. von Rudi Meisel
Kicken Berlin
Linienstr. 161a
10115 Berlin
www.kicken-gallery.com

noch bis 4.9.2016
„Die 80er im Ruhrgebiet“ – Fotografien von Reinhard Krause
Trinkhalle
Herner Str. 8
44787 Bochum

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 28.8.2016
Erich Grisar Ruhrgebietsfotografien 1928-1933
Ruhr Museum
UNESCO-Welterbe Zollverein
Gelsenkirchener Str. 181
45309 Essen
www.ruhrmuseum.de 

bis 18.9.2016
„Inszenierte Eleganz – Mode- und Reportagefotografie von 1930 bis 1980“ Fotografien von Regina Relang
LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen
www.ludwiggalerie.de

noch bis 30.12.2016
„Wunder der Natur“ Fotografien von u.a. Manfred Kage, Heidi und Hans-Jürgen Koch, Klaus Nigge, Solvin Zankl
Gasometer Oberhausen
Arenastraße 11
46047 Oberhausen
www.gasometer.de

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

bis 16.10.2016
„Urban Decorations – Die dekorierte Stadt“ – Fotografien von Max Regenberg
Photographische Sammlung SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
50670 Köln
www.photographie-sk-kultur.de

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 14.8.2016
„Relikte des Kalten Krieges“ – Martin Roemers
Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2
10117 Berlin
www.dhm.de

1.9.2016 – 5.6.2017
„Neue Alte“ – Fotografien von Ute Mahler
Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Willy-Brandt-Allee 14
53113 Bonn
www.dhg.de

noch bis 2.9.2016
„In Deutschland: reloaded II“
Kicken Berlin
Lindenstraße 161 a
10115 Berlin
www.kicken-gallery.com

noch bis 11.9.2016
„Wolfsburg Unlimited“ Fotografien u.a. von Peter Bialobrzeski, Eva Leitolf, Charles Wilp
Kunstmuseum Wolfsburg
Hollerplatz 1
38440 Wolfsburg
www.kunstmuseum-wolfsburg.de

noch bis 25.9.2016
„#francke“ Fotografien von Andreas Herzau
Franckesche Stiftungen
Franckeplatz 1
06110 Halle
www.francke-halle.de

noch bis 9.10.2016
„Unterwegs im Auftrag des Stern“  – Hans-Jürgen Burkard
Historisches Museum Saar
Schlossplatz 15
66119 Saarbrücken
www.historisches-museum.org

Spätsommer

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Gerade war es erst Sommer (oder ist er dieses Jahr ausgefallen?) und schon rückt der Herbst und Winter näher. Und damit natürlich auch unsere nächste Ausstellung im Wissenschaftspark Gelsenkirchen.

Am 13. Oktober um 18:30 Uhr eröffnen wir hier die Ausstellung des türkisch-deutschen Pixelprojekt-Fotografen Fatih Kurceren „Die 40 Tage des Musa Dagh“ und „Exodus / Nagorny Karabach“.

Es geht um die Folgen des Völkermordes an den Armeniern und deren bis heute andauernde Flucht. Für den 2. Teil seiner Arbeit hatte Fatih ein Arbeitsstipendium der VG Bild-Kunst erhalten. Wir freuen uns diese Arbeit erstmals öffentlich zeigen zu dürfen.

Die Präsentation des Projektes instaworldruhr habe ich nun in den November verschoben. Statt openair umsonst und draußen projizieren wir indoor umsonst und drinnen. Wer die ersten von der Jury ausgewählten Arbeiten bereits jetzt sehen möchte kann dies unter: www.instagram.com tun. Es wird noch eine schwere Aufgabe daraus einen Ton-Bild Lauf zu kreieren. Bewerbungen sind weiterhin möglich: siehe instaworld.ruhr

Aber auch Großereignisse wie die photokina in Köln vom 20. bis 25. September in den Messehallen Deutz rücken näher.

War einstmals mit Phototechnik viel Geld zu verdienen, schrumpft der Markt immer weiter. Damit verbunden verschwinden auch die vielen „nice to have“ Formate rechts und links von und inmitten der Verkaufs- und Showräume auf der Messe sowie die Bilderschauen und Fotopreise vieler Firmen. Einzig Leica macht noch eine Ausnahme und zeigt mit dem DGPh Projekt „Upcoming Masters“ Arbeiten von 10 ausgewählten Hochschulen. Aus dem Ruhrgebiet ist neben der FH Dortmund die Hochschule der bildenden Künste Essen vertreten. Ich gratuliere und bin gespannt. Doch auch die Bildinteressierten kommen wieder auf ihre Kosten und das bei den Veranstaltungen der internationalen Photoszene Köln vom 16. – 25. September mit mehr als 100 Ausstellungen an verschiedensten Orten in der Stadt. Die Kick-Off Veranstaltung ist außerdem bereits am 19. August (dem Geburtstag der Fotografie (wie viele Kerzen müssen wir eigentlich in diesem Jahr anstecken? 177?)) Ab 20 Uhr wird in der Michael Horbach Stiftung angestoßen. Wer von Michael Horbach noch nichts gehört hat, dem sei ausdrücklich ein aktuelles Interview im Kölner Generalanzeiger ans Herz gelegt. Denn Michael Horbach, der auch schon Mal Portfoliowalker auf einer der bild.sprachen Plattformen war, ist nicht nur ein großen Förderer der Fotografie, sondern auch ein Reicher, der sich für die Reichensteuer einsetzt (hört – hört) und das Wort von sozialer Verantwortung in seinem Tun wieder und wieder zeigt. www.general-anzeiger-bonn.de

Einer der Höhepunkte des Festivals ist sicherlich die photographers night am 22.9. ab 20 Uhr im MAK (Museum für angewandte Kunst). Das Thema des Jahres ist: „Ikonen der Flucht – Die neue Macht der Photographie“.

Dass die Stadt Köln keinen Cent zu der Veranstaltung dazu gibt, finde ich schlichtweg beschämend, zumal die Stadt gleichzeitig für die Sanierung ihrer Oper statt 288 Mio. Euro mindestens 460 Mio. Euro in die Hand nimmt. Da kann dann keiner sagen er hätte kein Geld, um solche Dinge wie die photographers night zu fördern. Bei 10.000,- Euro Förderung (was für den Macher der Veranstaltung ein Traum wäre) könnte Köln allein aus den Mehrkosten 34.400 Jahre lang die alle 2 Jahre stattfindende Veranstaltung fördern. Mir wird schwindelig, wenn ich die Zahlen, die sich ja nach Bankenrettung und Berliner Flughafen in nicht mehr ganz privathaushalterisch greifbaren Größen bewegen, einmal runterbreche.

Aber auch Berlin wirft seine Schatten voraus. Vom 1. – 31. Oktober findet in Berlin der EMOP – der European Month of Photography mit 130 Ausstellungsprojekten von 120 Institutionen statt.

Der EMOP startet bei C/O Berlin mit Ausstellungen, Talks, Workshops, Lectures und Screenings.

Der Monat der Photographie findet an 8 Orten in Europa u.a. auch in Paris statt. Ausstellungen sind dort noch bis zum 28.8. zu sehen.

Und auch die Paris Photo, die wohl wichtigste Fotokunst-Messe weltweit, rückt näher und findet vom 12. – 15. November statt.

Wer nicht so weit fahren möchte, kann noch mal in meinen Ausstellungstipps nachlesen. Besonders an Herz legen möchte ich euch die Ausstellung von Pixelprojekt Fotograf Reinhard Krause in der „Trinkhalle“ Bochum „Die 80er Jahre im Ruhrgebiet“. Obwohl ja die White Cubes ein Optimum an Ausstellungsqualität liefern, ist dieser Ausstellungsort für diese Ausstellung ein Traum. In der ehemaligen Trinkhalle kann man übrigens nicht nur Bilder sehen, sondern auch außergewöhnliches Flaschenbier verköstigen. Es lohnt also doppelt.

Anlässlich des NRW-Tag 2016 präsentiert das NRW-Forum vom 22.8. – 11.9. auf 50 großformatigen Plakatflächen die besten Fotografien der Serie „heimat.nrw“ von Hort Wackerbarth (der mit dem roten Sofa) im öffentlichen Raum der Stadt Düsseldorf. (NRW ist aber eigentlich nicht nur die Landeshauptstadt). Vom 17.9.- 30.10 sind dann insgesamt über 200 Foto und Videoarbeiten im NRW Forum zu sehen. http://heimat.nrw

Und vom 4.9. – 18.12. zeigt das jüdische Museum Dorsten die Ausstellung „Jüdische Porträts – Fotografien von Herlinde Koelbl. www.jmw-dorsten.de

Hinweisen möchte ich ferner auf das Fotoprojekt der RuhrTriennale in welchem Daniel Josefsohn und Mark Röder (auch mal gerade 35 Jahre jung) mit ausgesuchten Jungfotografen in sogenannten Meisterkursen Bilder zum Ruhrgebiet geschaffen haben.

Dass man in jeweils einer Woche Intensivkurs nicht wirklich in die Tiefe gehen kann, ist zumindest auch Julian Röder bewusst. Die Bilder sind nun auf Bildschirmscreens (einer für das Projekt doch eher sehr fragwürdigen Präsentationsform nah an klassischen Werbescreens) an den Hauptspielorten der Triennale zu sehen. Schön, dass die Triennale die Fotografie nicht nur als werbendes Medium entdeckt hat. Schade aber auch, dass sie nicht mehr daraus gemacht hat. Gerade in diesem Jahr, wo es ja auch sehr stark um die Themen des Fremden und der Flucht geht, hätte die Triennale ja z.B. auch mit der Pixelprojektfotografin Brigitte Kraemer kooperieren können. Brigitte arbeitet seit mehr als einem Jahr (gefördert lediglich mit kleinem Geld der VG Bild-Kunst) an dem Thema Flüchtlinge und hat eine Arbeit geschaffen, die in die Tiefe geht, aber auch nach Öffentlichkeit schreit. Ihre Arbeit führte dazu, dass Sie nun aktuell mit einigen anderen sich um die Fotografie verdient gemachten Fotografen, Pixelprojektfotografen und Foto-Persönlichkeiten von Bundespräsident Gauck ins Schloss Bellevue zu einer Soiree zu Ehren der Fotografie nach Berlin eingeladen wurde. (Meines Wissens ist es das erste Mal, dass die Fotografie und ihre Macher so viel Ehre erfahren.) Schade, dass die RuhrTriennale zwar im Ruhrgebiet ansässig ist und die Mitarbeiter hier auch ihr Geld verdienen, aber scheinbar die Nase so weit oben tragen, dass die Qualität vor Ort unentdeckt bleibt. Wie wäre es zukünftig mit zwei Stipendien für Fotografen, die jeweils ein halbes Jahr die Region erforschen. Pixelprojekt_Ruhrgebiet würde sich sicher als Kooperationspartner anbieten.
Eine kleine und traurige Notiz am Rande. Das o.g. Projekt war wohl die letzte Arbeit von Daniel Josefsohn, der nach langer und schwerer Krankheit vor wenigen Tagen verstorben ist.

Nun noch einige konkretere Tipps:
Das Land NRW hat auf die wirtschaftliche Situation von Künstlerinnen und Künstlern reagiert und ein Programm (das IKF) der individuellen Förderung eben dieser aufgelegt. Das Programm soll als Pilotprojekt im Ruhrgebiet starten und dann auf ganz NRW übertragen werden. Für Künstler soll sich der bürokratische Aufwand bei Antrag und auch Abrechnung in Grenzen halten. Das wäre auch wirklich im Land der Kontrolleure einmal wünschenswert. Die könnten sich dann ja auch auf die wirklichen Geldgräber (siehe oben – Bankenrettung, Berliner Flughafen, Oper Köln usw.) konzentrieren.
www.kuenstlerfoerderung.de

Video-Wettbewerb Querbeet
Was macht für dich (ist wohl also eher für den Nachwuchs gedacht) Kultur in NRW aus. 1. Preis 3.000.- 2. Preis 1.000,- 3.-15. Preis je eine Gopro-Kamera.
Infos unter: www.kulturrat-nrw.de

Diskussionsabend im Rahmen der Ausstellung WARonWall
Die Heinrich Böll Stiftung unterstützt eine Diskussion der Gesellschaft für humanistische Fotografie zwischen Kai Wiedenhöfer, Paolo Pellegrin (angefragt) u.a. zu der Frage: Wie beeinflusst zeitgenössische Fotografie unsere Wahrnehmung von Konflikten. Ort: West Side Gallery Berlin 6.9. 2016 19-21 Uhr www.fotografie-konflikt.de

Und dann hat mich noch ein ganz besonderes Projekt erreicht und begeistert: „Daheim“                                                                                          „Daheim“ ist eine Videotelefonie-Plattform, die Spracherwerb und interkulturellen Austausch für Flüchtlinge im Sinne einer Willkommenskultur organisieren möchte. Gesucht werden engagierte Muttersprachler (deutsch), die in diesem Projekt sicher nicht nur Sprache geben, sondern sicherlich auch vieles erhalten werden.
Ich bin stolz, dass „Daheim“ Pixelprojekt_Ruhrgebiet um Unterstützung gebeten hat.

Und zu guter Letzt noch zwei neu Buchpublikationen von Pixelprojekt-Fotografen.
Kurt Hörbst – S10. Kurt hat 10 Jahre das Straßenbauprojekt S10 mit seiner Großbildkamera begleitet. Nun konnte das Buch dank Crowdfunding (6.175,- Euro) in der Fotohof Edition erscheinen. 36,- Euro bei Fotohof (Austria).

Brigitte Kraemer – Reportagen und Fotografien von 1985 bis heute. Anlässlich der Ausstellung von Brigitte in der Ludwig Galerie Schloß Oberhausen ist im Kerber Verlag das 128 seitige Buch erschienen. Im Buch sind vornehmlich ihre Arbeiten aus den Projekten: Mann und Auto, Die Bude und Im guten Glauben. 35,- euro und im Pixelprojekt Bookshop erhältlich.

 

Peter Liedtke ist Fotograf sowie Initiator und Organisator von Pixelprojekt_Ruhrgebiet und bild.sprachen. Er gibt für ruhr.speak regelmäßig persönliche Tipps zur Fotowelt (an der Schnittstelle zur Urbanität) im Ruhrgebiet, aber auch anderswo.

Ausstellungen im September

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Ausstellungstermine sind ein heikles Feld – nie vollständig, schnell überholt und Herausforderung für recherchierende Faktenfuchser. Wir versuchen es trotzdem mit einem monatlichen Überblick zu Ausstellungen im Ruhrgebiet und darüber hinaus. ruhr.speak liefert den Service, angucken müsst Ihr selbst!

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland
25.8.-18.12.2016
„Arbeitskämpfe“ Fotografien von Michael Kerstgens
Zinkfabrik Altenberg
Hansastr. 20
46049 Oberhausen
www.zinkfabrik-altenberg.de

26.8.-9.10.2016
„Arrival Cities – Hongkong &Istanbul“ – Fotografien von Sabine Bungert und Stefan Dolfen
Städtische Galerie Iserlohn
Theodor-Heuss-Ring 24
58636 Iserlohn
www.staedtische-galerie-iserlohn.de

2.9.-1.10.2016
„Dampfzeit – Als die Loks noch rauchten“ – Fotografien von Thomas Pflaum und Gerd Lübbering
Zeche Nachtigall
Nachtigallstr. 35
58452 Witten
www.zeche-nachtigall.de

noch bis 17.9.2016
„Pixelprojekt_Ruhrgebiet – Neuaufnahmen 2015/16“
Wissenschaftspark Gelsenkirchen
Munscheidstr. 14
45886 Gelsenkirchen
www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de

noch bis 2.9.2016
„In Deutschland reloaded (II)“ Fotografien u.a. von Rudi Meisel
Kicken Berlin
Linienstr. 161a
10115 Berlin
www.kicken-gallery.com

noch bis 4.9.2016
„Die 80er im Ruhrgebiet“ – Fotografien von Reinhard Krause
Trinkhalle
Herner Str. 8
44787 Bochum

9.9.-30.10.2016
„Hütte, Zaun und Horizont“ – Fotografien von u.a. Joachim Brohm und Andreas Weinand
Kommunale Galerie Berlin
Hohenzollerndamm 176
10713 Berlin
www.kommunalegalerie-berlin.de

9.9.2016-22.1.2017
bilderstrom – Der Rhein und die Fotografie 2016-1853 / Fotografien u.a. von Bernd Arnold, Joachim Schumacher und Wolfgang Zurborn
LVR Landesmuseum Bonn
Colmantstr. 14-16
53115 Bonn
www.landesmuseum-bonn.lvr.de

16.9.-16.12.2016
„About“ – Fotografien von Joachim Brohm
Kicken Berlin
Linienstr. 161a
10115 Berlin
www.kicken-gallery.com

16.9.-2.10.2016
„Bewegung im Blick – Die Kölner Fotografenszene der 70er und 80er Jahre“ – Fotografien u.a. von Bernd Arnold und Wolfgang Zurborn
Atelierzentrum Ehrenfeld
Hospeltstraße 69
50825 Köln
www.artrmx.com

20.9.-25.9.2016

„Rheine Träume die dritte!“ – Fotografien von u.a. Katja Illner und Guntram Walter
Carlswerk Köln
Drahtlager
Schanzenstraße 6–20,
51063 Köln
www.rheinetraeume.freelens.com

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

bis 18.9.2016
„Inszenierte Eleganz – Mode- und Reportagefotografie von 1930 bis 1980“ Fotografien von Regina Relang
LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen
www.ludwiggalerie.de

noch bis 30.12.2016
„Wunder der Natur“ Fotografien von u.a. Manfred Kage, Heidi und Hans-Jürgen Koch, Klaus Nigge, Solvin Zankl
Gasometer Oberhausen
Arenastraße 11
46047 Oberhausen
www.gasometer.de

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

17.9.-30.10.2016
„Wackerbarth: heimat.nrw“ – Fotografien von Horst Wackerbarth
NRW Forum
Ehrenhof 2
40479 Düsseldorf
www.nrw-forum.de

bis 16.10.2016
„Urban Decorations – Die dekorierte Stadt“ – Fotografien von Max Regenberg
Photographische Sammlung SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
50670 Köln
www.photographie-sk-kultur.de

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

1.9.2016 – 5.6.2017
„Neue Alte“ – Fotografien von Ute Mahler
Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Willy-Brandt-Allee 14
53113 Bonn
www.dhg.de

noch bis 2.9.2016
„In Deutschland: reloaded II“
Kicken Berlin
Lindenstraße 161 a
10115 Berlin
www.kicken-gallery.com

noch bis 11.9.2016
„Wolfsburg Unlimited“ Fotografien u.a. von Peter Bialobrzeski, Eva Leitolf, Charles Wilp
Kunstmuseum Wolfsburg
Hollerplatz 1
38440 Wolfsburg
www.kunstmuseum-wolfsburg.de

noch bis 25.9.2016
„#francke“ Fotografien von Andreas Herzau
Franckesche Stiftungen
Franckeplatz 1
06110 Halle
www.francke-halle.de

noch bis 25.9.2016
Poppy – Trails of Afghan Heroin / Installation von Robert Knoth und Antoinette de Jong
c/o Berlin
Hardenbergstr. 22-24
10623 Berlin
http://www.co-berlin.org

noch bis 9.10.2016
„Unterwegs im Auftrag des Stern“  – Hans-Jürgen Burkard
Historisches Museum Saar
Schlossplatz 15
66119 Saarbrücken
www.historisches-museum.org

Horst Wackerbarths Blick auf Ruhrgebietler, Rheinländer, Sauerländer und Westfalen

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Heimat als emotionales Thema ist hierzulande angesichts der aktuellen Zuwanderungszahlen lebendiger denn je. Hunderttausende kamen nach Deutschland, zehntausende nach Nordrhein-Westfalen. Und das bevölkerungsreichste Bundesland feiert 2016 seinen 70. Geburtstag. NRW hat etwa 18 Millionen Einwohner und wird für weitere wenigstens 240.000 Menschen zur neuen Heimat werden.

Mit Heimat befasst sich der Düsseldorfer Horst Wackerbarth (66) im Grunde seit 1979. Seitdem hat er mehr als 900 Menschen in über 50 Ländern der Erde auf seinem Roten Sofa fotografiert. Seit einem Jahr portraitiert er nun „Ruhrgebietler, Rheinländer, Sauerländer und Westfalen“. Bis heute sind das mehr als 100 Persönlichkeiten, und das Projekt geht weiter.

Bild: Gruppenfoto mit Adem Carim alias »A’damn«, Rapper / Georg Ostrowski, Thyssen Krupp Steel / Götz George alias »Schimanski«, Fausto Traversari, Servicekraft / Mercator-Insel, Duisburg 2010 © Horst Wackerbarth

Adem Carim alias »A’damn«, Rapper / Georg Ostrowski, Thyssen Krupp Steel / Götz George alias »Schimanski«, Fausto Traversari, Servicekraft / Mercator-Insel, Duisburg 2010 © Horst Wackerbarth

Mehr als 300 Bilder und Videos sind bis 30. Oktober im NRW-Forum in Düsseldorf und im Foyer des Landtagsgebäudes zu sehen. Aufgeteilt in zwölf Red Couch-Projekte, Portraits der Serie „Heimat.NRW“ und bisher noch nie gezeigte frühe Arbeiten. Nach Düsseldorf wandert die Ausstellung in verschiedene Städte des Ruhrgebiets. ruhrspeak wird die Ausstellungsorte frühzeitig bekannt geben. Unterstützt wird „Heimat.NRW“ von Evonik Industries, der RAG-Stiftung und nicht zuletzt der NRW-Stiftung Natur-Heimat-Kultur. Mehr als 80 Werke hat diese vom Fotografen gekauft.

Wackerbarth, geboren in Fritzlar bei Kassel, hat den Heimatbegriff lange Zeit aus seinem Leben „ausgeklammert“ und kam doch nie vollständig davon los. Seine Fluchten ins Ausland – acht Jahre lebte er in den USA – liegt auch begründet in der Ablehnung der Elterngeneration mit häufig brauner Vergangenheit und einem fragwürdigen Heimatverständnis.

Wackerbarths Herangehensweise an die Heimat ist einzigartig: sein mobiles Rotes Sofa wirkt wie ein Thron, ist Kommunikationsplattform im besten Sinne des Wortes. Es unterstreicht die Individualität seiner Protagonisten und rückt sie in den Fokus. Zusätzlich stellt er während eines mehrminütigen Video zwölf universelle Fragen an die Portraitierten. So reichen denn seine Portraits weit hinaus über Klischees à la „Heimat ist da, wo meine Familie ist“ oder „Heimat ist dort, wo ich meine Füße auf die Couch legen kann“.

Bild: Familie Paskaran, Hamm–Uentrop, 2016 © Horst Wackerbarth

Familie Paskaran, Hamm–Uentrop, 2016 © Horst Wackerbarth

Wackerbarth ist ein Jäger und Sammler von Menschen und Schicksalen. Der ehemals rastlose Weltreisende und jetzige Entdecker des Ruhrgebiets und Nordrhein-Westfalens über seine Galerie der Menschheit oder vielleicht besser Menschlichkeit: „Dank der Globalisierung kann durch den Mikrokosmos Nordrhein-Westfalen die ganze Welt gesehen werden“.

Wackerbarth vertieft sich in „seine Region“ und huldigt ihr mit einer digitalen Hasselblad. Die Videos entstehen mit einer Canon. Auf die 8×10 Inch-Fachkamera früherer Zeiten verzichtet Wackerbarth aus Kostengründen.

Referenzen ans Ruhrgebiet sind die Motive „Auf Kohle geboren“ (Aufnahmeort: Prosper-Haniel in Bottrop), „Heimat und Fremde“ (in der Maschinenhalle Pattberg, Moers), „Parallel-Universum“ (Krankenschwester Elli im Stadion von Borussia Dortmund), „Gelsenkirchen-Schalke“ (Glückauf-Kampfbahn Gelsenkirchen), Generation Opel (Aufnahmeort Bochum-Laer, Opel Werk 1, Tor 4), A52 Kreuz Essen-Ost, „Kleingarten-Idylle“ im Kleingartenverein „In der Bräuke“ in Bottrop-Kirchhellen oder LineS9 bei Essen-Kupferdreh. Weitere Motive sind die Portraits „Internationale Beziehungen 1 – 3 im Chemiepark Marl“.

Portraits „Internationale Beziehungen 1 – 3 im Chemiepark Marl © Horst Wackerbarth

Portraits „Internationale Beziehungen 1 – 3 im Chemiepark Marl © Horst Wackerbarth. Ausstellungsfoto: Hartmut Bühler

Für die permanente Weiterentwicklung seines Konzeptes steht exemplarisch das Motiv „Monotheistische Religionen“. Mit seiner magischen Kommunikationsplattform schafft es Wackerbarth, drei Vertreter unterschiedlicher Religionen aufs Sofa zu bewegen. Pfarrer Frank Hufschmidt, Imam Yusuf Incegeles und Rabbiner Yaacov Zinvirt gemeinsam auf der Roten Couch im Landschaftspark Nord in Duisburg. Zinvirt: „Wir drei haben viele Gemeinsamkeiten und ein großen, gemeinsamen Nenner: Es gibt nur einen Gott.“

Bild: Gruppenbild mit Rabbiner Yaacov Zinvirt, Israel, Jüdische Gemeinde Oberhausen - Imam Yusuf Incegeles, Türkei, DITIB Merkez Moschee -Pfarrer Frank Hufschmidt, Deutschland, Ev. Gemeinde Meiderich / Landschaftspark Nord, Duisburg 2009 © Horst Wackerbarth

Rabbiner Yaacov Zinvirt, Israel, Jüdische Gemeinde Oberhausen – Imam Yusuf Incegeles, Türkei, DITIB Merkez Moschee -Pfarrer Frank Hufschmidt, Deutschland, Ev. Gemeinde Meiderich / Landschaftspark Nord, Duisburg 2009 © Horst Wackerbarth

Wackerbarth bewegt Menschen. Sein Rotes Sofa bedeutet für ihn Segen und Fluch zugleich: „Dadurch werden meine anderen Arbeiten nicht genügend gewürdigt.“ Die Alleinstellung der Red Couch ließ ihn zum Initiator werden von Copyright + Mediation, einer Schlichtungsstelle für Urheberrecht, die mit der „Weltorganisation für geistiges Eigentum in Genf“ zusammenarbeitet. Nachahmer seiner und des US-Fotografen Kevin Allan Clarke 1979 geborenen Rote Couch-Idee ließen ihn diverse Prozesse führen – den letzten 2014 gegen die Stadtwerke Bonn. Deren Werbekampagne warb mit einer „Blauen Couch“. Juristisch kam es zu dann zu einem Vergleich.

Dr. Raymund Stecker, bis 2013 Direktor des Wilhelm-Lehmbruck-Museums in Duisburg: „Die Photographien von Wackerbarth gehören in ein Museum für internationale Skulptur, denn die Rote Couch ist nach der Beuys’schen Definition eine Soziale Plastik und jede Foto-/Videoproduktion mit der Roten Couch ist immer auch eine Intervention in gesellschaftliche Prozesse. …“.

Bild: Größere Anzahl großformatiger Polaroids von Horst Wackerbarth, die aufgereiht an der Ausstellungswand lehnen. Hartmut Bühler

Großformatige Polaroids von Horst Wackerbarth. Ausstellungsfoto: Hartmut Bühler

Für die Ausstellung wurden „Transfer Artprints A1A“ verwendet, entwickelt vom Düsseldorfer Fachlabor HSL. Sie sollen 200 Jahre „halten“.

Wer nicht zur Ausstellung nach Düsseldorf reisen kann: Jede Menge Bilder sind zu sehen auf der Homepage des Künstlers, der des NRW-Forums und stets aktualisiert unter heimat.nrw

Text und Ausstellungsfotos: Hartmut Bühler, Fotograf (DGPh), Düsseldorf

Lange Nacht der Fotografie zeigt 400 Bilder aus dem Internet

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Das wird eine lange Nacht: Rund 400 Bilder aus dem Ruhrgebiet zeigt das Projekt bild.sprachen am 18. November im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. In einer Großprojektion werden die Fotos in der 300 Meter langen Stahl-Glas-Arkade gezeigt.

(idr) Bereits zum dritten Mal lädt bild.sprachen zur „Langen Nacht der Fotografie“ nach Gelsenkirchen. Für die Zusammenstellung der Fotos wurde diesmal die Plattform instagram genutzt. Seit Juni konnten Fotografinnen und Fotografen ihre neuen Bilder auf der Plattform mit dem Hashtag #instaworldruhr kennzeichnen. Eine Jury wählte die besten Arbeiten aus.

bild.sprachen ist ein Projekt des Förderverein Pixelprojekt_Ruhrgebiet e.V. Realisiert werden konnte das Projekt durch Förderung des Regionalverband Ruhr (RVR), der Stadt Gelsenkirchen, des Wissenschaftsparks Gelsenkirchen und der Sparkasse Gelsenkirchen.

Infos unter www.bildsprachen.de


Ausstellungen im Oktober

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Ausstellungstermine sind ein heikles Feld – nie vollständig, schnell überholt und Herausforderung für recherchierende Faktenfuchser. Wir versuchen es trotzdem mit einem monatlichen Überblick zu Ausstellungen im Ruhrgebiet und darüber hinaus. ruhr.speak liefert den Service, angucken müsst Ihr selbst!

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

18.11.2016 20:00 Uhr
Die Nacht der Fotografie – #instaworldruhr
Wissenschaftspark Gelsenkirchen
Munscheidstr. 14
45886 Gelsenkirchen
www.instaworld.ruhr

noch bis 14.1.2016
“Die 40 Tage des Musa Dagh” und “Exodus / Nagorno Karabach” Fotografien von Fatih Kurceren
Wissenschaftspark Gelsenkirchen
Munscheidstr. 14
45886 Gelsenkirchen
www.instaworld.ruhr

10.11.-20.11.2016
„90 Jahre rheinisches Bildarchiv. Fotografien für Köln und die Welt“ Fotografien von Chargesheimer u.a.
Bayernwerft Kunsthaus Rhenania
Bayernstr. 28
50678 Köln
www.rheinisches-bildarchiv.de

noch bis 17.11.2016
„Leben im neuen Emschertal“ Fotografien u.a. von Ute Jäger
Landtag NRW
Platz des Landtags 1
40221 Düsseldorf
www.spd-fraktion-nrw.de

28.11.2016-15.1.2017
„Landsleute 1977-1987, Two Germanys“ Fotografien von Rudi Meisel
Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus
Am Amtsteich 15
03046 Cottbus
www.museum-dkw.de

9.12.2016-19.2.2017
„Das rebellische Bild“ Situation 1980: Die Kreuzberger „Werkstatt für Photographie“ und die junge Folkwang-Szene Fotografie u.a. Joachim Brohm
Museum Folkwang
Museumsplatz 1
45128 Essen
www.museum-folkwang.de

noch bis 18.12.2016
„Arbeitskämpfe“ Fotografien von Michael Kerstgens
Zinkfabrik Altenberg
Hansastr. 20
46049 Oberhausen
www.zinkfabrik-altenberg.de

noch bis 16.12.2016
„In Deutschland reloaded (II)“ Fotografien u.a. von Rudi Meisel
Kicken Berlin
Linienstr. 161a
10115 Berlin
www.kicken-gallery.com

noch bis 22.1.2017
bilderstrom – Der Rhein und die Fotografie 2016-1853 / Fotografien u.a. von Bernd Arnold, Joachim Schumacher und Wolfgang Zurborn
LVR Landesmuseum Bonn
Colmantstr. 14-16
53115 Bonn
www.landesmuseum-bonn.lvr.de

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

noch bis 18.12.2016
„Jüdische Portraits“ Fotografien von Herlinde Koelbl
Jüdisches Museum Westfalen
Julius-Ambrunn-Straße 1
46282 Dorsten
www.jmw-dorsten.de

noch bis 30.12.2016
„Wunder der Natur“ Fotografien von u.a. Manfred Kage, Heidi und Hans-Jürgen Koch, Klaus Nigge, Solvin Zankl
Gasometer Oberhausen
Arenastraße 11
46047 Oberhausen
www.gasometer.de

29.10.2016-29.1.2017
„Der Blick in die Sachlichkeit. Zeche Zollverein im Spiegel der Fotografie“ – Fotografien von Albert Renner-Patzsch, Anton Reinholz und Dieter Blase
Rundeindicker, Zeche Zollverein
Gelsenkirchener Str. 181
45309 Essen
www.zollverein.de

noch bis 8.1.2017
„Hannah Höch – Revolutionärin der Kunst“
Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr
Synagogenplatz 1
45468 Mülheim an der Ruhr
www.kunstmuseum-mh.de

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

19.11.2016-15.1.2017
„gute aussichten 2016/2017“
NRW Forum
Ehrenhof 2
40479 Düsseldorf
www.nrw-forum.de

bis 22.1.2017
„You and Me“ – Fotografien von Katja Stuke und Oliver Sieber
Kunsthaus NRW
Kornelimünster, Abteigarten 6
62076 Aachen
www.boehmkobayashi.de

PixelprojektRuhrgebietNRWDeutschland

11.11.-19.11.2016
„Hambacher Forst – Eine forensische Bestandsaufnahme“ – Fotografien von Studenten
Rasselmania e.V.
Bischofskamp 18
31137 Hildesheim
www.andreasmagdanz.de

noch bis – 5.6.2017
„Neue Alte“ – Fotografien von Ute Mahler
Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Willy-Brandt-Allee 14
53113 Bonn
www.dhg.de

3.11.-30.12.2016
Kiosk – Eine Geschichte der Fotoreportage 1839-1973
Ullsteinhaus Berlin
Mariendorfer Damm 1-3
12099 Berlin
www.dpmu.de

Von Instagram bis zum rebellischen Bild

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Meine Hauptempfehlung für den November ist (wen sollte es wundern) „Die Nacht der Fotografie – #instaworldruhr“ am 18. November um 20 Uhr im Wissenschaftspark Gelsenkirchen.

Gezeigt werden Fotografien, die auf der Foto-Internetplattform instagram von verschiedensten Leuten gepostet wurden. So startete ich einen Aufruf, neue Fotos zum Ruhrgebiet mit dem Hashtag #instaworldruhr zu kennzeichnen und somit auf einer Seite im Heuhaufen instagram zu versammeln. Als Verbreitung der Idee nutzte ich mein professionelles Netzwerk (wobei bisher lediglich eine Minderheit der Profis instagram nutzt) und Facebook – das quasi Mutterunternehmen von instagram. Auf dieser Seite #instaworldruhr hatte dann eine Jury Zugriff, wobei jeder der Juroren für sich einmal pro Monat jeweils 30 Fotos aussuchte, die dann auf der Seite instaworldruhr (ohne Hashtag#) repostet wurden. Diese ausgewählten Fotos werden nun also sortiert und untermalt von einer Soundcollage am 18.11. gezeigt.

Und was war ich fasziniert von den inzwischen 1.857 Fotos, die eingereicht wurden.

Z.T musste ich herzhaft lachen, zum Teil staunen. Und was hab ich geflucht, die von den Juroren ausgewählten Fotos auffinden und zuordnen zu können. Oder bei der Beschriftung, die ja von den meisten Instagrammern eher stiefmütterlich oder malerisch betrieben werden. Oder auch über die z.T. bis heute erfolglosen Versuche die Instagram Künstlernamen realen Personen zuzuordnen und eine mail Adresse für die Kommunikation zu erhalten. Das trifft nicht bei allen zu. Auch die meisten Instagrammer sind professionell in ihrem Handeln oder zumindest semiprofessionell – aber halt nicht alle.

Und was hab ich zunächst geflucht und dann doch gejubelt, als ich die nun ausgewählten 344 Fotos in eine sinnvolle und ansprechende Reihenfolge gebracht habe.

Denn es geht bei instagram in der Regel ja um Einzelfotos und nicht um Serien. Und so hatte ich es nicht nur mit verschiedenen Themen und Lichtstimmungen sondern auch mit unterschiedlichen Bearbeitungen und letztlich sogar mit unterschiedlichen Formaten zu tun. Thema Formate. Instagram stellt die Bilder als Quadrate dar. Erst bei Auswahl werden daraus Quer – oder Hochformate oder es bleiben eben Quadrate. Was hat die Jury nun ausgewählt? Die Quadrate der Voransicht? Oder das „Originalfoto“. Und dann gibt es da die Fotografen, die Ihren Namen in die Fotos schreiben. Das was ich als NO GO Unart bezeichnen würde, macht auf der Plattform vielleicht Sinn. Ein Reposting, d.h. der Transfer eines Fotos eines anderen Instagram Fotografen auf meine eigene Seite ist ja eher erwünscht als kriminalisiert (unter Profifotografen würde man von Diebstahl geistigen Eigentums sprechen). Das bei dem Reposting dann vielleicht nicht mehr auf den Fotografen des Fotos hingewiesen wird, führt bei einigen Fotografen dazu, dass sie ihren Namen in das Foto montieren.

Soviel zu den Schwierigkeiten. Nun zu den Erkenntnissen.

Instagrammer gehen in aller Regel wesentlich spielerischer mit dem Medium Fotografie um, fotografieren was sie fasziniert und interessiert und was sie als festhaltenswert halten. So schaffen sie einen Bildkosmos dessen, was geschehen ist und passiert. Sie spiegeln das Interesse einer jungen und jungggebliebenen Mediengesellschaft, die das Internet als Hauptkommunikationsform jenseits der Massenkommunikation nutzt und spiegelt so die Gesellschaft und deren Entwicklung.

Wenn die Instagram Welten aber gesellschaftlich Relevanz jenseits des „I am what I share“ als zentralem Satz der DGPh Smartphone Tagung am letzten Wochenende in Mannheim haben soll, braucht es eine kuratorische Hand. Vielleicht eher nach dem Satz „Es ist, was ausgewählt wird“.

Und eh noch die Projektion stattgefunden hat, frage ich mich was geschieht mit den instagram Seiten (#)instaworldruhr (also mit der offenen und der jurierten Seite). Wie kann man den Bildkosmos instagram weiter nutzen? Ist eine demokratische Breite besser oder schlechter als der professionelle Blick hochspezialisierter Autorenfotografen. Oder auch was kann man wie wofür gebrauchen.

 

Zweiter Tipp: Unbedingt mit neuen oder alten Bildserien bei Pixelprojekt_Ruhrgebiet bewerben. Die Bewerbungsfrist ist bis zum 31.12. 2016 verlängert und endet zukünftig immer am 31.12. des jeweiligen Jahres.

Schon immer war es so, das die Jury erst im darauffolgenden Jahr zumeist sogar erst im Februar zusammenkam. Aus fördertechnischen Gründen war an eine frühere Jurierung gedacht, konnte jedoch aus verschiedenen Gründen dann doch nicht zum Ende des Jahres erfolgen. Die ewige Crux bei jährlicher Projektförderung.

 

Dritter Tipp ist natürlich die Ausstellung von Fatih Kurceren „Die 40 Tage des Musa Dagh“ und „Exodus / Nagorno Karabakh“, die aktuell und noch bis zum 14. Januar im Wissenschaftspark Gelsenkirchen gezeigt wird.

Am besten verbindet man den Besuch mit der Nacht der Fotografie, die somit dann auch etwas länger werden kann.

 

Das womit ich noch gedanklich unterwegs bin, ist ein „Haus der Fotografie / der Kommunikation“ im Ruhrgebiet, was ich für absolut überfällig halte.

Spätestens nach dem Studium sind die Fotografen und Kommunikationsdesigner auf sich gestellt. Dabei könnte man gemeinsam soviel mehr erreichen und auf einen sich radikal verändernden Markt reagieren ohne in eine „Früher war alles Besser“ Depression zu verfallen. Vielleicht lade ich mal zu einem Brainstorming Treffen ein – oder bin ich etwa der einzige der ständig nach Projekten sucht, die auch den einen oder anderen Euro generieren können? Wer sich angesprochen fühlt und eigene Ideen hat, die er vielleicht mit anderen realisieren möchte, sollte unbedingt mit mir Kontakt aufnehmen. (und ich stehle keine Ideen sondern versuche deren Realisierung zu fördern)!

 

Als besonderen Tipp möchte ich noch die Ausstellung von „Hannah Höch – Revolutionärin der Kunst“ im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr erwähnen (noch bis zum 8.1.2017).

Hannah Höch ist zwar nicht wirklich Fotografin, war aber als Erfinderin der Fotomontage gemeinsam mit Raoul Hausmann, zu dem sie eine jahrelange Liebesbeziehung unterhielt, Pionierin dieser besonderen Kunstform.

 

Und außerdem freue ich mich auf die Ausstellung „Das rebellische Bild“ im Folkwang.

In einer städteübergreifenden Kooperation realisieren im Dezember 2016 das Museum Folkwang, C/O Berlin, das Sprengel Museum Hannover ein gemeinsames Ausstellungsprojekt. Ausgehend von der Berliner „Werkstatt für Photographie“ und der jungen Essener Szene entdeckt die Ausstellung ein wichtiges Kapitel der deutschen Geschichte für Fotografie neu – jenseits der Erfolgsgeschichte der Düsseldorfer Schule.

Arbeiterbezirk Kreuzberg, Ende der 1970er Jahre, äußerster Rand von West-Berlin – und doch lebendiges Zentrum eines einzigartigen transatlantischen Kulturaustausches. Mitten im Kalten Krieg startete die am Checkpoint Charlie gelegene, neu gegründete Werkstatt für Photographie eine künstlerische „Luftbrücke“ in Richtung USA, ein demokratisches Experimentierfeld jenseits traditioneller Ausbildung und politisch-institutioneller Vorgaben. Aus diesem freien Dialog zwischen anerkannten Fotografen und Amateuren, zwischen konzeptuellen Ansätzen und dokumentarischen Narrationen, zwischen technischer Vermittlung und inhaltlicher Kritik entstand eine spezielle künstlerische Haltung, die mit ihrem direkten Zugang zur Wirklichkeit für viele Fotografen über lange Zeit stilprägend wurde. Die Werkstatt für Photographie erlangte mit intensiver Vermittlungsarbeit durch Ausstellungen, Workshops, Vorträge, Bildbesprechungen, Diskussionen und spezialisierten Kursen allerhöchstes internationales Niveau.

Das Museum Folkwang entdeckt unter dem Titel Das rebellische Bild in der eigenen Folkwang-Geschichte die Widerspiegelung des allgemeinen Aufbruchs jener Jahre. Nach dem Tod des einflussreichen Fotolehrers Otto Steinert (1978) herrschte eine offene und produktive Situation der Verunsicherung. Nach und nach wurde Essen zu einem Brückenkopf für den Austausch mit Berlin und zum Kristallisationspunkt für die junge zeitgenössische Fotografie in der Bundesrepublik. Neben Michael Schmidt, der in seiner Zeit als Lehrbeauftragter an der GHS Essen provokante Akzente in der Lehre setzte, gehörte Ute Eskildsen als Foto-Kuratorin am Museum Folkwang seit 1979 zu den wichtigen Akteuren. Die junge Essener Fotografie setzte sich mit Urbanität und Jugendkultur auseinander, sie entdeckte die Farbe als künstlerische Ausdrucksweise, stellte Fragen nach neuen Formen des Dokumentarischen, nach authentischen Bildern und Haltungen und stellte der objektivierenden Distanz der Düsseldorfer Schule einen forschenden, subjektiven Blick entgegen.

(zitiert aus der Mitteilung des Folkwang Museums)

 

Und nun hoffe ich auf ein Wiedersehen und Kennenlernen bei der 3. Nacht der Fotografie am 18.11.2016 im Wissenschaftspark Gelsenkirchen.

 

Genießt den Herbst und sammelt Kräfte!

 

 

Peter Liedtke ist Fotograf sowie Initiator und Organisator von Pixelprojekt_Ruhrgebiet und bild.sprachen. Er gibt für ruhr.speak regelmäßig persönliche Tipps zur Fotowelt (an der Schnittstelle zur Urbanität) im Ruhrgebiet, aber auch anderswo.

Die Konflikte der Welt sind näher gerückt

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Seit 2003 organisiere ich im Wissenschaftspark-Gelsenkirchen Fotografieausstellungen. Fotografie ist aktuell nicht nur das Leitmedium in der bildenden Kunst, es hat auch als Medium, das die Erscheinungen der Welt zeigt, dokumentiert und interpretiert eine besondere Bedeutung für die Information und Meinungsbildung einer breiten Öffentlichkeit.

Dabei kann oder muss Kunst vielleicht auch unbequem sein, sollte meines Erachtens jedoch immer auch die gesellschaftliche Entwicklung fördern. So habe ich in Ausstellungen bisher nicht nur die Schönheit der Welt gezeigt, sondern auch Themen wie Armut im Ruhrgebiet, die Stricherszene in Dortmund, kriegsverletzte Kinder und deren Behandlung, Demenz, Müllsammler in Indien, Tchernobyl, kriegsverletzte US Soldaten oder auch „Datenschutz in Zeiten von Facebook“ in den öffentlichen Diskurs gebracht. Diese Ausstellungen waren immer künstlerisch und zur Auseinandersetzung anregend. Bewusst habe ich keine reinen Informationsausstellungen gemacht und Begriffe wie Werbung oder Propaganda sind mir fern.

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Auch die aktuelle Fotoausstellung: „Die 40 Tage des Musa Dagh“ und „Exodus / Nagorno Karabakh“ – Fotografien von Fatih Kurceren verfolgt keinerlei Parteinahme. Vielmehr zeigt es eine persönliche Spurensuche des Oberhausener Fotografen Fatih Kurceren, der in der Türkei geboren und aufgewachsen ist. Ziel der Ausstellung ist es ausdrücklich nicht, eine objektive Darstellung der historischen Ereignisse zu geben. Die Ausstellung zeigt Landschaften, Städte und Menschen, die aktuell am Musa Dagh und in der Konfliktregion Bergkarabach leben. Sowohl dem Fotografen als auch mir ist es bewusst, dass es sowohl eine Vertreibung von Aserbaidschanern als auch von Armeniern gegeben hat. Und auch für uns steht es außer Frage, dass die Region Bergkarabach international anerkanntes Staatsgebiet der Republik Aserbaidschans ist. Doch ergibt sich allein aus dieser völkerrechtlichen Feststellung keine Lösung des bestehenden Konfliktes.

Fatih Kurceren ist ein renommierter deutscher Fotograf. Er ist aufgewachsen in Istanbul und hat in Ankara Germanistik studiert. Doch sein Herz schlug immer für die Kunst. So hat er sich schließlich an der renommierten Essener Folkwangschule beworben, wurde angenommen und beendete 2013dort sein Studium mit der hier gezeigten Arbeit zum Musa Dagh. Er wurde mit einer Porträtserie über Türken und einer weiteren Serie zum Schlachtfest in Marxloh in die Sammlung des Pixelprojekt_Ruhrgebiet aufgenommen. In diesem Jahr wurde er wegen seiner Verdienste um die Photographie in die DGPh (Deutsche Gesellschaft für Photographie) aufgenommen.

Fatih Kurceren Foto: Max Schulz

Fatih Kurceren Foto: Max Schulz

Fatih Kurceren hat sich als geborener Türke – nachdem er den 800 seitigen Roman von Franz Werfel gelesen hatte – auch mit der unrühmlichen Geschichte seines Heimatvolkes auseinandergesetzt. (Vielleicht so wie wir und allen voran deutsche Intellektuelle die Auseinandersetzung mit dem Holocaust geführt haben). Bis zu dem Roman hatte er nicht wirklich viel von der türkisch armenischen Geschichte gewusst. Diese wurde auch nicht an den Schulen oder in der Gesellschaft aufgearbeitet und wird sogar bis heute von der türkischen Regierung bestritten. Nun aber erbrannte in ihm der Wunsch nach Wissen. Und nun als Deutscher und in Oberhausen lebend konnte er auch Stellung zum Völkermord an den Armeniern beziehen. In der Türkei wäre er mit einer solchen Aussage wahrscheinlich ins Gefängnis gekommen und die öffentliche Ausstellung einer solchen Arbeit wäre in der Türkei sicherlich auch kaum möglich gewesen.

Für 2 mal 2 Wochen fuhr Fatih zum Musa Dagh – dem Mosesberg – im Nurgebirge im Süden der Türkei. Hier suchte er nach den Spuren einer vergangenen Zeit und schuf assoziative Bilder, die weit über ein „So sieht es aus“ hinausgehen. Die Bilder beschreiben den Ort, an dem sich 1915 4.058 Armenier gegen eine Gefangennahme und Ermordung durch die Regierung des damaligen osmanischen Reiches verschanzt hatten und schließlich durch glückliche Umstände im letzten Augenblick durch das Eintreffen eines französischen Flottenverbandes gerettet werden konnten.

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Auf dem Weg nach Musa Dagh / Ansicht aus dem Zugfenster

Viele der Bilder sind auf den ersten Blick schön, oftmals auch morbide und in einer angenehmen warmen Farbigkeit und doch gibt es immer wieder auch Zeichen, die das malerisch poetische brechen, wie bei den Lorbeersammlern und dem Mann im Kampfanzug auf einem Pferd in den Bergen. Oder dem Pferdeskelett in der Landschaft. Oder, besonders in der Arbeit zu Nagorny Karabach, den Einschusslöchern in Gebäuden. Alles sehr harmlose Bilder mit einer großartigen assoziativen Kraft. Seine Landschaftsbilder zeigen eine Weite und Schönheit, die zugleich aber auch rauh, karg und wenig fruchtbar wirkt. Den Menschen tritt er mit Respekt entgegen und diese schauen offen zurück, von den Sorgen des Alltags gezeichnet und doch stolz und stark. Gerade diese hier sichtbare sehr zurückhaltende stille Bildsprache des Fotografen, der dennoch seine Bilder auf den Punkt bringt, zeichnen ihn aus. Und all die kleinen Details am Rande haben Bedeutung zur Entschlüsselung eines uns unvertrauten Lebenszusammenhangs 4000 km entfernt von Gelsenkirchen. Nah und Fern zugleich.

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Ein junger Armenier aus dem letzten armenischen Dorf Vakifli in der Türkei

In Folge zu der Arbeit am Musa Dagh und auch getrieben von der Frage „wie geht es den Armeniern heute in den Ländern, in die sie geflohen waren“ stellte er einen Förderantrag bei der Stiftung der VG BildKunst und erhielt auch sofort ein entsprechendes Projektstipendium. Die VG BildKunst fördert Fotoarbeiten von gesellschaftlicher Relevanz.

Armenier waren in Folge des Völkermords unter anderem auch nach Syrien geflohen.

Aktuell jetzt hört die Flüchtlingswelle aus Syrien nicht auf und wenn wir die täglichen Meldungen aus Aleppo hören, wissen wir auch warum. Viele Armenier flohen nun aus Syrien zurück in ihre alte Heimat Bergkarabach, einer mehrheitlich von Armeniern bewohnten Region im Südosten des Kleinen Kaukasus, welche zwischen Armenien und Aserbaidschan umstritten ist. Hier spricht man die eigene Sprache und fühlt sich in Sicherheit.

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Eine Frau aus dem armenischem Dorf Vakifli

Bevor ich mich entschlossen hatte, diese Ausstellung zu zeigen und mit der großen Flüchtlingswelle im vergangenen Jahr sind viele Regionen nah an Deutschland gerückt, wusste ich weder wo Armenien noch wo Aserbaidschan ist. Von Bergkarabach hatte ich gleichwohl gehört. Und nun habe ich und auch Sie – dank dieser Ausstellung – ein Bild dieser Region. Vielleicht führt dieses Bild auch bei Ihnen dazu, sich mit der Problematik rund um Bergkarabach auseinanderzusetzen, denn seit dem vergangenen Jahr sind alle Konflikte an den Grenzen Europas näher gerückt und sie verschwinden auch nicht nach dem Ende der 20 Uhr Tagessschau.

(Text: Peter Liedtke, Fotos Fatih Kurceren)

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Zerstörter Wohnblock in Schuscha

 

13.10.2016 – 14.1.2017

Mo.-Fr. 6-19 Uhr, Sa. 7:30-17 Uhr

Wissenschaftspark Gelsenkirchen

Munscheidstr. 14

45886 Gelsenkirchen

www.bildsprachen.de

Wir trauern um Andreas Hub

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Pixelprojekt Fotograf hinterlässt neunjährige Drillinge – FREELENS und laif starten Benefizverkauf für Andreas´Familie

Am 8. Juli 2016 verstarb Andreas Hub nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 58 Jahren. Erst 2015, kurz bevor seine Krankheit diagnostiziert werden konnte, hatten wir seine Arbeit „Doc Müller – Wohnungslosen-Arzt in der Dortmunder Nordstadt“ ins Pixelprojekt_Ruhrgebiet aufgenommen. Andreas, den ich über diese Arbeit bei der Eröffnung einer FREELENS Ausstellung im Dortmunder Depot 2014 kennengelernt hatte, war ein ruhiger, besonnener und warmherziger Mensch, der in jeder Lage seine große Sympathie ausstrahlt. Er war ein ausgezeichneter Fotograf und Texter und in der Welt aber auch lokal unterwegs. Seine Arbeit zu Doc Müller zeigt sein großes soziales Engagement.
Andreas hat seine schwere Krankheit bewundernswert ertragen und sein Leben geordnet.

Andreas hinterlässt neben seiner Ehefrau Ina seine neunjährigen Drillinge Amelie, Charlotte und Maria. Die Familie bekommt nur eine sehr kleine Witwen- und Waisenrente und es wird noch einige Jahre dauern, bis Ina wieder voll arbeiten kann und die finanzielle Situation sich gefestigt haben wird.

FREELENS und laif haben sich daher entschlossen durch einen Benefizverkauf einiger seiner Fotos Andreas’ Familie zu unterstützen.
Der Verkaufspreis fließt direkt auf das Konto von Andreas’ Familie.

Die Auswahl der Fotos finden Sie hier. Sie können über das Bestellformular direkt bei FREELENS bestellt werden.
Die Prints werden auf Hahnemühle Baryta hergestellt und von Ina Hub autorisiert und signiert. Sie sind unter Passepartout (30 x 40 cm bzw. 40 x 50 cm) auf Rückkarton in Pergaminhülle in zwei Größen erhältlich:
21 x 29,7 cm (Blattgröße) für 100,– Euro
29,7 x 42 cm (Blattgröße) für 150,– Euro

Die Preise verstehen sich frei Haus (in Deutschland). Für den Versand ins Ausland wenden Sie sich bitte an FREELENS

neueheimat.ruhr – Zuwanderung im Ruhrgebiet aus der Sicht von Fotograf*innen

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Bekanntes zuerst: Anfang des 19. Jahrhunderts waren Duisburg und Dortmund die größten Städte der Region mit lediglich etwa 5.000 Einwohnern. Gelsenkirchen und Herne in der nördlich gelegenen Emscherregion hatten zu dieser Zeit erst einige hundert Einwohner.

Dies änderte sich mit dem Beginn der Industrialisierung des Ruhrgebietes Anfang des 19. Jahrhunderts. Innerhalb weniger Jahrzehnte entstanden über 220 Zechen und in deren Folge Kokereien sowie Eisen- und Stahlhütten.

Die wirtschaftliche Expansion machte die Anwerbung neuer Arbeitskräfte erforderlich. Die Bevölkerungszahlen stiegen explosionsartig. Angeworben wurden zunächst Arbeitskräfte aus Polen, später aus Italien, Spanien, Griechenland, Jugoslawien, Marokko und der Türkei. Hatte Bochum im Jahre 1800 noch 2.200 Einwohner, so wuchs die Zahl bis zur Jahrhundertwende auf 65.000 und im Jahre 1905 auf 117.000. Vormalige Dörfer entlang der Emscher entwickelten sich zu Großstädten.

Neben der Arbeitsmigration gab es aber auch Wellen der Einwanderung wie z. B. die der asylsuchenden Flüchtlinge seit den 1980er Jahren, die der Spätaussiedler in den 1990er Jahren oder die der Kontingentflüchtlinge. 2015 wird die massenhafte Flucht nach Deutschland (insbesondere aus Syrien und Afghanistan), aber auch die Zuwanderung aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten zunehmend von breiten Bevölkerungskreisen als Problem betrachtet und stellt den Zusammenhalt in der Gesellschaft vor erhebliche Aufgaben.

Dabei ist die Integration von Menschen anderer Kulturen in der Region weitgehend geglückt und kann an vielen Stellen als vorbildlich beschrieben werden. Man stand über Jahrzehnte gemeinsam „vor der Kohle“ oder am Hochofen und hat zusammengearbeitet.

All dies lässt sich nicht nur nachlesen, sondern auch – Dank der Fotografie und ihrer Nachwuchsschmieden an der Folkwangschule und später auch der FH Dortmund sowie der regionalen Fotografengemeinschaft – in der Rezeption der regionalen Fotogeschichte ablesen.

Am Anfang stehen Fotografen wie Hans Rudolf Uthoff, der als Fotograf der „Hüttenzeitung“ des Bochumer Vereins auch den Alltag der Stahlarbeiter fotografierte und 1965 die Anreise neuer türkischer Hüttenarbeiter und ihre Ankunft in der Serie „Türkische Gastarbeiter für das Ruhrrevier“ fotografierte, Manfred Vollmer, der seit 1971 und über Jahrzehnte in der Serie „Arbeitswelt“ den Arbeitsalltag und die Arbeitskämpfe der Industriearbeiter mit der Kamera begleitete und damit – ganz nebenbei – auch die Arbeitsgeschichte der Zuwanderer, Henning Christoph (sechsfacher World Press Preisträger), der in der Zeit von 1978-1990 die Freizeit der türkischen Mitbewohner fotografierte oder auch Brigitte Kraemer, die den Alltag in Migrantenfamilien zu ihrem Hauptthema machte und hier insbesondere auch den Migrantinnen zu öffentlicher Wahrnehmung verhalf. Mit der Serie „so nah – so fern“ gelang ihr ein beindruckendes Dokument dieser Sozialgruppe.

© Hans Rudolf Uthoff aus der Serie: Türkische Gastarbeiter für das Ruhrrevier

© Manfred Vollmer aus der Serie: Arbeitswelt

Im Laufe der Jahre werden die Themen differenzierter und auch ihre Darstellung. Während am Anfang die Neugierde an der fremden Kultur im Vordergrund stand, werden die Arbeiten zunehmend sozialkritischer. So bei Klaus Rose, der 1980-1989 die Ankunft von DDR Flüchtlingen in Unna-Massen fotografierte. Die Serie heißt „Ankunft im Revier“. Michael Kerstgens fotografiert 1995 in der Serie “Asyl“ Menschen, die im Gefängnis auf ihre Abschiebung warten und Andre Zelck porträtiert 2008 in der Serie „Geduldet geboren“ Menschen und deren Kinder, die in Deutschland lediglich geduldet werden. Ein Thema, das Andreas Langfeld 2013 mit der Serie „Status“ wieder aufgreift. Rosa Maria Rühling fotografiert in der Serie „AZIS“ 2010 die rumänisch-bulgarische Stricherszene in Dortmund und Daniel Kessen 2013 die migrantische Notwirtschaft auf Flohmärkten.

© Klaus Rose aus der Serie: Ankunft im Revier

 © Daniel Kessen aus der Serie: Markt

Aber es entstehen auch Serien, die die kulturelle Bereicherung der Region durch die Zuwanderung zeigen. Gerno Michalke z. B. zeigte schon 1991-1992 mit der Serie „Afrika United – Schwarzer Fußballzauber im Revier“ den „schwatten“ Gast-Verein der Essener Turngemeinschaft-West. 1995 portraitiert Heiner Schmitz, ehemaliger Fotografieprofessor in Dortmund, mit „Mintarder Straße“ eine Roma-Familie in Mülheim. Mit der Fotoserie „Wodka, Visa, Wurst – eine tägliche Reise von Duisburg nach Moskau“ rückt Janne Reichert ein vielen unbekanntes Reiseverhalten der russischen Community 2005 in den Fokus. Ein großes und ungemein beliebtes Thema ist der 2002 in einem Gewerbegebiet in Hamm entstandene Sri Kamadschi Ampal Tempel, der zweitgrößte Hindutempel Europas. Nicht nur Brigitte Kraemer, die sich hier mit dem Thema Glauben beschäftigt, sondern auch David Klammer, Anke Kramer, Tom Rölecke und Matthias Gödde schaffen hier außergewöhnliche Arbeiten, die weit über das Normale hinausgehen. Ekkehart Bussenius und Tania Reinicke porträtieren mit ihren „Heimatbildern“ 2005 die multikulturelle Gesellschaft. Und Magdalena Spinn zeigt mit ihrer Serie „Pottperlen“ 2010/2011 die Schönheit der weiblichen Zugewanderten. Andere zeigen das regionale Engagement, das über die eigenen Grenzen hinausgeht, mit dem Friedensdorf Oberhausen, mit dem sich sowohl Brigitte Kraemer 2004 als auch Jakob Studnar 2014 auseinandersetzten.

© Gerno Michalke aus der Serie: Afrika United – Schwarzer Fußballzauber im Revier

Inzwischen sind es Fotografen mit Migrationshintergrund, die in ihren Themen die eigene Migrationsgeschichte bearbeiten. So Fatih Kurceren mit den Serien „Opferfest in Duisburg Meiderich“ 2008, „Türken“ 2008-2011 und „Auf der Straße“ 2013, oder auch Kim Sperling mit koreanischen Wurzeln in der Serie „Kyopo“ über die koreanische Arbeitsmigration. Beide haben im Ruhrgebiet Fotografie studiert. Damit hat die Auseinandersetzung nun eine neue Qualität und Tiefe erreicht, die viele Erkenntnisse auch jenseits von statistischen Erhebungen zulassen.

© Fatih Kurceren aus der Serie: Türken

Aktuell reagieren die Fotografen auf die aktuelle Flüchtlingswelle. So Rainer Bigge mit der Serie „to go or not to go“ aus dem Jahr 2016 oder auch wieder Brigitte Kraemer in ihrer aktuellsten Arbeit zum Thema Flüchtlinge. Und sicherlich noch viele mehr.

© Rainer Bigge aus der Serie: To go or not to go

Viele der vorgestellten Serien zeigen wie selbstverständlich Themen der „neuen Nachbarn“ mit Migrationshintergrund. Sie zeigen (fast) fremde Kulturen in der Nachbarschaft und sie zeigen die Geschichte einer zusammengewachsenen multikulturellen Gesellschaft, in welcher der Taubenvater ebenso exotisch ist wie der Imam einer türkischen Gemeinde. Und auch die Nöte von Asylsuchenden und geflüchteten Menschen werden nicht nur als aktuelles Phänomen emotional erfahrbar gemacht.

Und wir sehen, Zuwanderung ist kein neues Thema – zumindest nicht im Ruhrgebiet. Zuwanderung heißt Bereicherung. Was wäre die Region Ruhr ohne ihre neuen Nachbarn und Nachbarinnen?

© Magdalena Spinn aus der Serie: Pottperlen

Die beschriebenen Serien und einige mehr sind aktuell sichtbar gemacht auf der Internetseite www.neueheimat.ruhr. Die Bildserien stammen aus der Sammlung des Pixelprojekt_Ruhrgebiet – digitale Sammlung fotografischer Positionen als regionales Gedächtnis. Pixelprojekt_Ruhrgebiet reagiert damit auf aktuelle Ereignisse und die Gefahr einer sozial auseinanderdriftenden Gesellschaft.

 

Text: Peter Liedtke

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